In einer Sonderkonferenz der Agrar- und Umweltminister mit den beiden zuständigen EU-Kommissaren wird am 28. Mai per Video über die Zukunft der EU-Agrarpolitik und die künftige Umsetzung in Deutschland diskutiert.
„Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe erbringen über das Kulturlandschaftsprogramm und den Vertragsnaturschutz bereits heute besondere Leistungen für den Umwelt-, den Klima- und Gewässerschutz sowie die Artenschutz. Diese Leistungen kosten Geld und müssen auch künftig über Fördermaßnahmen ausglichen werden können“, machte der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl gegenüber Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Umweltminister Thorsten Glauber deutlich.
„Der Green Deal und die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik müssen unbedingt so gestaltet werden, dass sie den bayerischen Agrarumweltprogrammen nicht den Boden unter den Füßen wegziehen.“ Neben den ökologischen Aspekten müssten auch die ökonomischen Aspekte ausreichend berücksichtigt werden, damit die bayerischen Bauernhöfe eine Zukunft haben.
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Bestehende Fördermaßnahmen müssen bleiben
Die von der EU-Kommission geplanten „Eco-Schemes“ müssen für jeden Landwirt einfach und unbürokratisch umsetzbar sein. „Diese Regeln dürfen nicht zu Lasten bestehender, bewährter Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen der zweiten Säule gehen!“, fordert Heidl.
An den Bayerischen Agrarumweltprogrammen – dem Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) und dem Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) – nehmen 2020 insgesamt über 60.000 Landwirte teil. Auf über einer Million Hektar werden die KULAP-Maßnahmen zum Klima-, Boden-, Wasserschutz und für mehr Biodiversität umgesetzt. Der Umfang des VNP beträgt inzwischen mehr als 120.000 Hektar und hat sich damit seit 2010 verdoppelt.