Brüssel - Deutschland soll in den Auseinandersetzungen um die Zukunft des EU-Haushalts nachgeben, fordern vier Europaabgeordnete der CDU/CSU. Landwirte können ihrer Ansicht nach die anstehenden Herausforderungen nur mit ausreichenden Zuwendungen aus Brüssel meistern. "Ich würde es daher begrüßen, wenn wir auf 1,3% des BIP als Anteil der Mitgliedstaaten für das EU-Budget gehen und nicht, wie Olaf Scholz, auf 1,0% beharren", erklärte Norbert Lins, Vorsitzender des Agrarausschusses im Europaparlament. Er wünscht sich mehr Flexibilität und Weitsicht des deutschen Finanzministers. Lins und seine Kolleginnen Lena Düpont, Marlene Mortler und Christine Schneider beziehen sich auf den Koalitionsvertrag, nach dem das EU-Agrarbudget in gleicher Höhe verbleiben soll. Die Abgeordneten trafen sich mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen.
"Je höher die Anforderungen an unsere Landwirte in Sachen Klima und Umwelt steigen, umso mehr müssen sie finanziell ausgeglichen werden. Denn der Markt honoriert diesen Mehrwert bisher nicht", ergänzte die CSU-Abgeordnete Mortler. Die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten werden sich auf dem EU-Gipfel im Dezember mit dem mehrjährigen EU-Finanzrahmen beschäftigen. Eine Entscheidung wird aber erst im kommenden Jahr erwartet.