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EU-Handelspolitik

EU-Agrarminister wollen Importregeln verschärfen

Josef Koch
Josef Koch
am Mittwoch, 19.01.2022 - 14:04

Die französischer Ratspräsident drängt bei Importware auf Rückstandswerte von Null für in der EU verbotene Pflanzenschutzmittel.

Denormandie-Frankreich-EU-Agrarrat

Geht es nach dem französischen EU-Landwirtschaftsminister Denormandie sollen importierte Agrarerzeugnisse keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten, die in der EU verboten sind. Es sei immer weniger nachvollziehbar, dass Lebensmittel Spuren von Pflanzenschutzmitteln enthalten dürfen, die in der EU verboten seien, erklärte Denormandie auf dem Treffen der EU-Agrarminister am vergangenen Montag (17.1.)

Ende März wolle die EU-Kommission einen Vorschlag für einen nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorlegen. Eine Angleichung der Produktionsstandards in der EU und in Drittländern sollte im Zusammenhang mit der Überarbeitung der EU-Richtlinie angestrebt werden, führte der französische Minister aus. Dazu gehört nach seiner Ansicht auch ein Rückstandswert von null für verbotene Wirkstoffe in Importerzeugnissen. Die Landwirte der EU müssten jedenfalls vor Wettbewerbsnachteilen durch die erhöhten Umweltauflagen durch die Farm to Fork-Strategie geschützt werden, begründete Denormandie seine Forderung.

Özdemir für Stärkung der WTO

Nach Einschätzung von Bundesagrarminister Cem Özdemir gibt es zwischen Landwirtschafts- und Handelspolitik viele Anknüpfungspunkte: Insbesondere bei Nachhaltigkeitsstandards brauche die EU eine kohärente Ausgestaltung beider Themenfelder.

Das erfordere Dialog mit unseren Handelspartnern und auch innerhalb der Welthandelsorganisation. „Die EU muss aktiv bleiben, um die WTO wieder zu stärken. Nur so erreichen wir einen Freihandel, der auf fairen, ökologischen und Standards beruht,“ ist der Agrarminister sicher.  

Mit Material von aiz
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