Wie steht es um die Landwirtschaft im Heidiland? Ein Land das Agrarstrukturen aufweist, die selbst für bayerische Verhältnisse als klein dimensioniert gelten. Ein Land das sehr viele Markenprogramme hat und das sehr hohe Tierwohl-, Naturschutz- und Umweltstandards von seinen Bauern einfordert. Ein Land, das keine Direktiven aus Brüssel bekommt. Ein Land, dem es aufgrund seiner schieren Größe unmöglich ist, die Weltmärkte zu fluten. Ein Land das den Forderungen vieler NGOs sehr nahe kommt.
So ein Land müsste doch halbwegs im Einklang mit seinen Bauern leben. Weit gefehlt wie die folgende Stellungnahmen des Präsidenten des Schweizer Bauernverbandes, Markus Ritter, zeigt:
"Ebenfalls enormes Frustpotenzial haben die geballten medialen Attacken, die wir dieses Jahr über uns ergehen lassen mussten. Man hat den Eindruck gewonnen, dass die Schweizer Landwirtschaft alles falsch macht und komplett an den Wünschen der Bevölkerung vorbei produziert sowie der alleinig Verantwortliche für sämtliche Probleme ist", kritisierte Ritter. Beispiele seien das Insektensterben, Chemikalien-Rückstände in den Gewässern und aktuell vor allem der Klimawandel - gesprochen werde hier nur über die Verantwortung der Landwirtschaft. Kaum ein Medium mache sich die Mühe, die Ursachen wirklich zu analysieren. Offenbar sei man - angefeuert von verschiedenen Interessenorganisationen - nur an neuen negativen Geschichten und Skandalen interessiert. "Erzielte Erfolge, positive Entwicklungen und andere gute Nachrichten verpufften praktisch wirkungslos", stellte der SBV-Präsident fest.
Und was lernen wir daraus? Der Zeitgeist treibt die Landwirtschaft vor sich her. Den Kritikern werden es die Bauern kaum Recht machen können, egal in welcher Form sie ihre Landwirtschaft betreiben. Das soll nicht heißen, den Mut zu verlieren. Was man besser machen kann, sollte man besser machen. Großes Lob dafür darf man aber kaum erwarten.