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Rückkehr nach Unfall

Emotionales Video: Michaela Kaniber meldet sich zurück

Kaniber-Michaela
Philipp Seitz
Philipp Seitz
am Dienstag, 17.01.2023 - 14:24

Nach ihrem schweren Unfall veröffentlicht die Landwirtschaftsministerin eine persönliche Botschaft. Die Politikerin will nun ihre Taktung zurückfahren.

München - Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hat sich nach sieben Wochen im Krankenstand zurückgemeldet. Die Politikerin veröffentlichte am Montag ein Video in den sozialen Netzwerken. Darin erklärt Kaniber, dass sie am Dienstag, 17. Januar 2023, an der Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in Banz teilnimmt. Anschließend fahre sie weiter nach Berlin auf die Internationale Grüne Woche. Die Staatsministerin nutzte das Video, um sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern zu danken, die ihr in der schweren Zeit nach ihrem Unfall zur Seite gestanden seien. Auf der Fahrt nach Banz am Dienstag postete die Staatsministerin ein Foto mit einem Kreuz in der Hand. Sie sei unglaublich glücklich, dass es wieder losgehe, schrieb Kaniber.

Im Herbst ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem auch die bayerische Landwirtschaftsministerin verletzt wurde. Der Unfall ereignete sich am Montag, 28. November. Die Staatsministerin war mit ihrem Dienstwagen gerade auf dem Weg zu einem Termin. Nach Angaben des Ministeriums befand sich Kaniber auf dem Weg zu einer Fachtagung nach München. Ein Auto war ins Schleudern gekommen und mit dem Dienstwagen der Ministerin zusammengestoßen.

Wie Kaniber mitteilte, erlitt sie bei dem Verkehrsunfall einen Brustbeinbruch und auch das Steißbein sei „schwer lädiert“ worden. Während ihrer Erkrankung ging der Dienstbetrieb im Landwirtschaftsministerium seinen gewohnten Gang. Die Vertretung der Staatsministerin übernahm Hubert Bittlmayer, der Amtschef des Ministeriums, geleitet. Der im Landkreis Eichstätt geborene Bittlmayer ist seit 2015 der Amtschef des Landwirtschaftsministeriums. Zuvor war er unter anderem Referent und dann Büroleiter des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU).

Kaniber will die Taktung zurückfahren

Kaniber selbst kündigte an, dass sie die Taktung zurückfahren wolle. Kritisch blickt die Staatsministerin nun insbesondere auf längere Dienstreisen. Der "Mediengruppe Bayern" sagte Kaniber, dass sie nun hinterfrage, ob es richtig sei, als Minister am Tag teilweise mehr als 1000 Kilometer für Termine zurückzulegen. Ihr Ziel sei es nun, eine einzelne Region intensiver zu besuchen und dort dann mehr Termine wahrzunehmen. Die nächste Zeit werde sie ihre Amtsgeschäfte anders führen müssen, räumte die Staatsministerin ein. Dies sei insbesondere den Physiotherapieterminen geschuldet.

Kaniber ist seit 2018 Landwirtschaftsministerin in Bayern. Markus Söder hatte sie im März 2018 in sein Kabinett berufen und anschließend nach der Landtagswahl bestätigt. Kaniber gewann 2013 und 2018 im Stimmkreis Berchtesgadener Land jeweils das Direktmandat für die CSU. Sie arbeitete vor ihrem Wechsel in die Politik als Steuerfachangestellte und Referentin eines CSU-Abgeordneten.

Der Bayerische Bauernverband freute sich in einer Stellungnahme, dass Kaniber ihre Amtsgeschäfte wieder aufnimmt. „Ich hatte bereits Kontakt mit ihrem Büro“, sagte der oberbayerische BBV-Bezirkspräsident Ralf Huber. Er hoffe, dass ihre Verletzungen, sowohl körperlich als auch psychisch, nach dem schweren Unfall wieder verheilt seien. „Als ehemaliger Feuerwehrmann weiß ich, wie belastend so ein Unfall oft ist und wünsche ihr viel Kraft.“

Mit dem Start der Internationalen Grünen Woche stehe eine Großveranstaltung vor der Tür. Die Aufgabenliste für die Staatsministerin sei lang, sagte ein Sprecher des Bauernverbandes in München. Zu tun gäbe es etwa auf der Bundesebene, vor allem beim aus Sicht des Bauernverbandes inakzeptablen Eckpunktepapier des Bundes zur Geflügelhaltung. Auch beim Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung wünscht sich der Verband kraftvolle Signale der Staatsministerin in Richtung Berlin.

Bauernverband: Viel Arbeit für Kaniber

Dringenden Handlungsbedarf sieht der BBV bei der Herkunftskennzeichnung, die Haltungskennzeichnung müsse nachgebessert und eine steuerfreie Risikorücklage für Landwirte eingeführt werden. Auf Kaniber wartet nach ihrer Rückkehr jede Menge Arbeit. Vom BBV heißt es: Die bayerische Ministerin ist gleich wieder gefordert."