Brüssel Der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments hat am Mittwoch (1.2.) für eine Unterstützung im Übergang zu organischen Düngemitteln ausgesprochen, um so die Abhängigkeit von russischen Düngemitteln zu verringern. Das Aussetzen der Einfuhrzölle für alle Mineraldünger, außer für jene aus Russland und Weißrussland, sollten verlängert werden, um die Preise zu stabilisieren, erklärten die EU-Abgeordneten. Ein entsprechender Bericht von Norbert Lins aus Deutschland, dem Vorsitzenden des Agrarausschusses im EU-Parlament, haben die Abgeordneten mit klarer Mehrheit unterstützt.
Haushaltskürzungen sind auszugleichen
Sie sprachen sich auch für organische Alternativen zu chemischen Düngemitteln wie Renure (Recovered Nitrogen from manURE) aus, um so Emissionen einzusparen. Außerdem sind die EU-Volksvertreter der Meinung, dass die Krisenreserve nicht ausreicht, um den steigenden Düngemittelpreisen entgegenzuwirken und fordern die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, die Landwirte zu unterstützen, bis sich der Markt stabilisiert und Alternativen für Mineraldünger verfügbar sind. Geht es nach den Ausschussmitgliedern, dann sollen die laufenden Kürzungen des Agrarhaushaltes bei der Halbzeitbewertung des mehrjährigen EU-Finanzrahmens ausgeglichen und der hohen Inflation mit Mitteln über den Agrar-Haushalt hinaus entgegengewirkt werden.
Copa: Die Stoßrichtung passt
Für Copa-Cogeca, dem Dachverband der EU-Landwirte und -Genossenschaften, gehen die verabschiedeten Maßnahmen „alle in die richtige Richtung“. „Damit werden einige der wichtigsten Mängel behoben, die in der Mitteilung der Kommission festgestellt wurden“, erklärte die Interessenvertretung.
Der Dachverband begrüßt insbesondere den Fokus auf dringende Maßnahmen, um die Marktsituation zu verbessern und den Antrag auf Aussetzen der Einfuhrzölle für Mineraldünger. Zuspruch kommt auch für alternative Düngemittel wie Renure sowie für die Forderung des EU-Agrarausschusses, die Transparenz auf den Düngemittelmärkten zu erhöhen.
Für dieses Jahr hat die EU-Kommission zudem eine eigene Marktberichtsstelle angekündigt, um mehr Transparenz am Düngermarkt zu schaffen.