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Bayerischer Landtag

CSU wirft Landtags-Grünen Bauern-Bashing vor

Alexandra Königer
Alexandra Königer
am Mittwoch, 26.01.2022 - 16:09

Die Grünen wollen Daten zur Klimawirkung der Landwirtschaft, die CSU reagiert empört.

Gülle

Welche Treibhausgase verursacht die Landwirtschaft in Bayern und wo liegen Einsparpotenziale bis zum Jahr 2030? Das wollen die Landtags-Grünen wissen – und brachten mit ihrem Antrag im Agrarausschuss eine CSU-Abgeordnete auf die Palme.

„Auch die Landwirtschaft trägt zum Klimawandel bei“, sagte die grüne Agrarsprecherin Gisela Sengl. „Wenn wir Bayern bis 2040 klimaneutral machen wollen, müssen wir wissen, wo wir stehen, um Einsparziele zu definieren.“ Dabei gehe es nicht um „Methanemissionen der Rinder, die sind nun mal da“, sondern unter anderem um Punkte wie die Fleischerzeugung, Futterimporte, Mineraldüngereinsatz, Lebensmittelverschwendung und klimaschonende Landwirtschaft. Dazu lägen keine klaren Zahlen vor.

Was kann man besser machen?

„Bedauerlich“ sei diese „absolut einseitige Fokussierung auf die Landwirtschaft“, klagte Tanja Schorer-Dremel (CSU). Es werde der Eindruck erweckt, die Landwirtschaft sei in hohem Maße schuld am Klimawandel. „Das kann ich nicht unterstützen.“ Es gebe „jede Menge Zahlen auf Bundesebene, die könne jeder online abfragen.“

Sengl fordert allerdings bayerische Daten. Für den CSU-Angriff hatte sie kein Verständnis: „Es geht doch darum, was man besser machen kann“, erwiderte sie. „Klimaschonende Landwirtschaft hat doch Potenzial. Das hat doch null mit Bashing der Landwirtschaft zu tun.“

Auch Christoph Skutella (FDP) verwies auf die Chancen, dahin müsse die Diskussion doch gehen, Stichwort Carbon-Farming. Allerdings findet auch er, dass der Antrag so ankommt, dass „die Landwirtschaft als Verursacher von Emissionen dasteht“. Nach langer „komischer Diskussion“ (Sengl) und dem Kompromiss, die einzeln aufgeführten Punkte zu streichen, fand der Antrag Zustimmung.