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Bodenmarkt

Bodenpreise: Diskussionen über freien Zugang

Josef koch
Josef Koch
am Dienstag, 25.01.2022 - 08:09

Steigende Bodenpreise, Landfraß und nachhaltiges Nutzen sind Themen des internationalen Welternährungsforums GFFA.

Nick-Ophelia

Bei der Eröffnung des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) am Montag (24.1.) betonte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesagrarministerium, Ophelia Nick, wie wichtig es sei, die Böden zu schützen.

„Wir wollen eine bodenschonende und naturverträgliche Landwirtschaft fördern, dem Verlust landwirtschaftlicher Flächen und wichtiger Ökosysteme entgegenwirken und müssen dringend die Rechte für den fairen Zugang zu Land weltweit verbessern“, umriss Nick die agrarpolitischen Ziele der Ampelregierung.

Aus ihrer Sicht ist der Bodenschutz wesentlich, um die Ernährung aller Menschen auf der Grundlage von Ernährungssouveränität und agrarökologischen Prinzipien zu sichern und so Recht auf angemessene Nahrung zu sichern. „Wenn wir das Recht auf Nahrung und Ernährungssouveränität bis zum Jahr 2030 erreichen und das Potential unserer Böden nutzen wollen, um den Klimawandel einzudämmen, dann müssen wir jetzt handeln“, so die Staatssekretärin.
 

AbL beklagt großen Einfluss von Investoren

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft AbL wies zusammen mit Entwicklungsorganisationen wie Brot für die Welt, FIAN und INKOTA darauf hin, dass immer mehr Ackerland von Finanzinvestoren aufgekauft und für nachwachsende Rohstoffe und industrielle Zwecke genutzt werde.

Auch in Deutschland werden laut AbL immer mehr bäuerliche Betriebe verdrängt. Die Preise für Ackerland seien in den letzten 15 Jahren um 193 Prozent gestiegen. „Große Versicherungskonzerne und Lebensmitteldiscounter wie Aldi besitzen tausende Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche“, sagt Wöllert. Von 2007 bis 2016 hätten rund zwei Prozent der deutschen Acker- und Grünlandflächen über Anteilskäufe, sogenannten Share Deals, den Eigentümer gewechselt, Nicht einmal Grunderwerbssteuer hätte die Erwerber zahlen müssen, moniert Wöllert.

Das GFFA ist eine auf internationaler Ebene fest etablierte Konferenz zu zentralen Zukunftsfragen der Ernährung und Landwirtschaft. Die heutige Auftaktveranstaltung ist der Startschuss für die im Rahmen des GFFA stattfindenden 20 Veranstaltungen vom 24. bis 28. Januar 2022. Es werden rund 3000 internationale Besucherinnen und Besucher und rund 120 Sprecher aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erwartet. Am Freitag (28.1.) findet zum Abschluss des „Welternährungsforums“ die internationale Agrarministerkonferenz mit rund 70 Ressortchefs sowie den Spitzen internationaler Organisationen statt.

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