Mit Sorge beobachtet das Ministerium das derzeitige Vorgehen von außerlandwirtschaftlichen Investoren und Finanzinvestoren auf dem Bodenmarkt, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner hat auf der Agrarministerkonferenz in Mainz. Investoren würden Intransparenz und Regulierungslücken nutzen, um die Vorrangregelung für Landwirte und die Preismissbrauchsklauseln für Kauf- und Pachtverträge im Bodenrecht gezielt zu umgehen. Gesetzeswidrig würden so etwa 75 Prozent der Pachtverträge in Deutschland nicht angezeigt.
Die Länder seien daher gefragt, das Bodenmarktrecht umfassend zu reformieren und die bestehenden rechtlichen Lücken zu schließen. Es gehe um eine fairen Zugang von Landwirten zu Ackerflächen, so die Bundesministerin.
Da über die Hälfte der Agrarfläche Deutschlands Nichtlandwirten gehöre, würden diese von den gestiegen Bodenwerten profitieren. Gleichzeitig würden die Investoren von den ständig steigenden Pachteinnahmen profitieren. Aktive Landwirte hätten dagegen wenig von der Bodenwertsteigerung, sie benötigten die Flächen. Gleichzeitig müssten sie immer mehr Pachten zahlen. Allein in Niedersachsen hätten sie von 2010 bis 2016 230 Million Euro mehr Pachten an die Verpächter gezahlt.