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Einkommenssituation

BDM: Situationsbericht spiegelt Lage unzureichend wider

Milchviehbetrieb
Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Freitag, 13.12.2019 - 16:01

Zu den im Situationsbericht des DBV genannten Zahlen sollte deutlich kommuniziert werden, was mit diesem Gewinn alles finanziert und geleistet werden muss, fordert der Verband der Milchviehhalter.

Im Wirtschaftsjahr 2018/19 lag laut dem jüngst veröffentlichten Situationsbericht der durchschnittliche Gewinn der Milchviehbetriebe bei 66.600 Euro je Betrieb bzw. bei 44.000 Euro je Familienarbeitskraft. „So wie das dargestellt wird, könnte beim weniger fachkundigen Leser dieser Zahlen der Eindruck entstehen, dass hier auf relativ hohem Niveau gejammert wird und dass dies ja gar nicht so schlecht ist, weil so mancher Beschäftigter in der gewerblichen Wirtschaft weniger verdient", ärgert sich der BDM-Vorsitzender Stefan Mann und weist auf die hohen Belastungen der Betriebe hin. Vom betrieblichen Gewinn

  • müssen betriebliche Darlehen getilgt werden – u.a. für Investitionen, die auf den Milchviehbetrieben schnell in die Millionenhöhe gehen können.
  • Außerdem müssten davon Rücklagen gebildet werden für Ersatz- und Neuinvestitionen,
  • eine adäquate Alterssicherung müsste aufgebaut werden,
  • das eingesetzte Kapital sollte verzinst werden und
  • es müssten Reserven gebildet werden können, um das erhebliche wirtschaftliche Risiko, das durch Marktverwerfungen und die zunehmenden Wetterrisiken entsteht, abfedern zu können.

Zu den schlechten Milcherzeugerpreisen kämen Preise für Kälber hinzu, die mit einem unteren Niveau von 10 Euro/Kalb eine Katastrophe seien.

Wenn man das alles berücksichtigen würde, stünde am Ende der Rechnung ein Einkommen für die Lebenshaltung zur Verfügung, das sehr deutlich unter dem der übrigen Gesellschaft liege, doch diese Zahl wird schon seit längerem nicht mehr veröffentlicht, bilanziert der BDM-Vorsitzende.