Der neue Präsident des Bayerischen Bauernverbandes steht fest. Es ist Günther Felßner. Neuer Vize-Präsident ist Ely Eibisch. Das Wochenblatt ist vor Ort und berichtet im nachfolgenden Newsblog über alle Ereignisse rund um die Präsidentenwahl.
13.36 Uhr: Während der Wahlen der neuen Führungsspitze demonstrierten die Kandidaten den Willen zum Zusammenhalt - auch mit den Landfrauen. Unser Fotograf Jakob Berr war vor Ort und hat die schönsten Impressionen in eine Bildergalerie gepackt.
Demonstration der Einigkeit
13.33 Uhr: Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gratulierte dem neuen BBV-Präsidenten in einer Pressemitteilung zur Wahl. Sie freue sich auf die künftige Zusammenarbeit, teilte das Ministerium mit. „Ich begrüße Günther Felßners Ansatz Zukunftsthemen anzupacken und diese offensiv kommunizieren zu wollen. Die bayerische Landwirtschaft hat alle Argumente auf ihrer Seite, jetzt gilt es, diese auch richtig zu kommunizieren“, so Kaniber. Die Landwirtschaftsministerin dankte auch dem scheidenden Präsidenten. „Walter Heidl hat sich leidenschaftlich für die Anliegen der bayerischen Bauern eingesetzt. Wir hatten viele Themen, für die wir uns gemeinsam stark gemacht haben. Weil Bayern ohne Bauern nicht denkbar ist“, so Kaniber abschließend.
Wochenblatt streamt Pressekonferenz live
13.25 Uhr: Der neue BBV-Präsident Felßner spricht von einer Traumkonstellation. Er sei sehr froh, dass er Ely Eibisch als Vizepräsidenten an seiner Seite habe. Die Pressekonferenz streamen wir gerade im Livestream:
13.00 Uhr: Mit der Wahl des BBV-Präsidenten und des Vizepräsidenten auf Landesebene sind nun die Wahlen für die 17. Legislaturperiode im Bayerischen Bauernverband zu Ende gegangen. Seit April haben die rund 140.000 Mitglieder des Bayerischen Bauernverbandes ihre neuen ehrenamtlichen Vertreter gewählt. So wurden bereits in den 5.800 Ortsverbänden und in den 72 Kreisverbänden die Stimmen abgegeben und neue Bauernvertreterinnen und -vertreter gewählt. In Kürze wird der neue Präsident Felßner bei einer Pressekonferenz die Fragen von Journalisten beantworten.
Eine Zukunftsperspektive geben
12.55 Uhr: Wie der Bayerische Bauernverband am Freitagmittag mitteilte, erhielt Ely Eibisch 114 von 119 gültigen Stimmen. Damit ist er der neue BBV-Vizepräsident. Der 54-Jährige kommt aus Tirschenreuth in der Oberpfalz. Wie der BBV mitteilte, sagte Eibisch nach seiner Wahl: „Ich habe ganz klar die Zukunft vor Augen. Mein Ziel ist, unseren Betrieben wieder Perspektiven zu geben. Wir brauchen keine weiteren Auflagen – wir brauchen eine ehrliche Diskussion mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Hier führt der Weg nur über ein gemeinsames Ziel – Kooperation statt Konfrontation. Besonders wichtig ist mir, dass wir in der Landwirtschaft regenerative Energien als Chance verstehen und Einkommensmöglichkeiten für die Betriebe schaffen.“
Ely Eibisch zum Vizepräsidenten gewählt
12.40 Uhr: Nun steht auch der künftige Vizepräsident fest: Es ist Ely Eibisch aus der Oberpfalz. Der 54-jährige Diplomagraringenieur Ely Eibisch aus Kaibitz im Landkreis Tirschenreuth bewirtschaftet dort mit seinen Söhnen einen landwirtschaftlichen Betrieb mit dem Schwerpunkt Ackerbau und Erneuerbare Energien. Nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung studierte er Landwirtschaft in Weihenstephan. Der Oberpfälzer bringt mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Verbandsarbeit mit. 2011 wurde er zum stellvertretenden Kreisobmann in Tirschenreuth gewählt, seit 2012 ist er Kreisobmann. 2017 übernahm er die Rolle des Vizepräsidenten im Bezirksverband, 2022 wurde er zum Bezirkspräsidenten der Oberpfalz gewählt.
Günther Felßner ist neuer BBV-Präsident
12.30 Uhr: Seit 20 Jahren engagiert sich Felßner im Ehrenamt des Bayerischen Bauernverbandes. 2002 wurde er als Ortsobmann in Günthersbühl gewählt und trat der Kreisvorstandschaft bei. Seit 2007 ist er Kreisobmann im Nürnberger Land. Im Jahr 2012 wurde er zunächst zum Bezirkspräsidenten in Mittelfranken gewählt, danach zum stellvertretenden BBV-Präsidenten. Im selben Jahr übernahm er die Funktion des Milchpräsidenten im BBV. Laut einer soeben herausgegebenen Pressemitteilung des BBV sagte Felßner zu seiner Wahl: „Ich freue mich darauf, als Landespräsident in den nächsten fünf Jahren als konsequenter Interessenvertreter für die landwirtschaftlichen Familienbetriebe in Bayern tätig sein zu dürfen. Ich werde die Interessen der bäuerlichen Familien gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit aller Kraft vertreten. Wir werden im BBV-Team – Frauen und Männer gleichberechtigt – zusammenarbeiten und das Ich zum Wir machen. Mein oberstes Ziel ist es, als großer, starker Verband Zukunftschancen für unsere heimische Landwirtschaft zu erkennen, Perspektiven zu entwickeln und für alle Bauernhöfe nutzbar zu machen. Daraus erwächst eine wirtschaftlich erfolgreiche und gesellschaftlich anerkannte Zukunftsperspektive für unsere Bauernhöfe.“
11.50 Uhr: Nun ist die Entscheidung gefallen. Günther Felßner hat sich bei der Präsidentenwahl durchgesetzt. Der Mittelfranke wurde mit 65 von 119 gültigen Stimmen (Stichwahl) gewählt. Der bisherige Präsident Walter Heidl war nach zehn Jahren im Amt nicht mehr angetreten.
Das Wochenblatt berichtet direkt aus Herrsching
Es ist so weit: Heute Vormittag treffen sich die Delegierten des Bayerischen Bauernverbandes in Herrsching, um den neuen Präsidenten zu wählen. Der bisherige Inhaber des Mandats, Walter Heidl, tritt nicht mehr zur Wahl an. Mit fünf Kandidaten im Rennen verspricht die Abstimmung spannend zu werden.
Das Wochenblatt ist vor Ort und wird direkt berichten. Unser Programm sieht folgende Punkte vor:
- Die Bekanntgabe der Abstimmung ist auf 13 Uhr terminiert. Sobald uns das Ergebnis vorliegt, können Sie es auf dieser Seite einsehen.
- Mit geringer Verzögerung wird die Wahl zum Vizepräsidenten bekannt gegeben.
- Am frühen Abend wird das Wochenblatt ein erstes Interview mit dem neuen BBV-Präsidenten hier ausstrahlen. Wir stellen ihm drei wichtige Fragen. Es lohnt sich also, ab ca. 18:30 Uhr noch einmal unsere Homepage zu besuchen.
Wer sich ein Bild von den fünf Kandidaten machen will, kann dies in unserem Digitalmagazin tun. Die entsprechenden Links finden sie unterhalb des Kommentars der Wochenblatt-Chefredakteurin Claudia Bockholt.
Das gab es noch nie
Zur Wahl des neuen BBV-Präsidenten am 21. Oktober in Herrsching treten sage und schreibe fünf Kandidaten an. Was bedeutet das für den Verband und die bayerischen Landwirte?
Nur Gutes! Es bedeutet, dass es fünf Männer gibt, die bereit sind, viel Zeit und Kraft in ein Amt zu stecken, für das sie häufig Schulterklopfen, aber mindestens ebenso häufig harte Kritik ernten werden. Wer auch immer am Ende gewinnt: Er wird gefordert sein. Der Präsident ist ein Mittelsmann, der Klarheit, Mut und Leidenschaft für die Sache, aber auch Besonnenheit, Diplomatie und gutes Timing braucht.
Denn da sind Politiker und eine Gesellschaft auf der einen Seite, die immer weniger verstehen, wie Landwirtinnen und Landwirte heute leben und arbeiten – und genau diese hart arbeitenden Menschen auf der anderen Seite, die erwarten, dass der BBV das Umfeld schafft, in dem bäuerliche Betriebe ein auskömmliches Einkommen, kurz: eine Zukunft, haben.
Zwischen diesen anspruchsvollen Polen bewegt sich der Präsident. Gefragt ist neben dem klaren inhaltlichen Kompass auch noch das richtige Tempo.
Bei der Präsidentenwahl ging es um viel
Fünf Kandidaten – soviel Wahl war nie. Als Gerd Sonnleitner 2012 nach 21 Jahren das Amt des BBV-Präsidenten abgab, war Walter Heidl der einzige Bewerber für die Nachfolge. Auch bei Heidls Wiederwahl 2017 gab es keinen Konkurrenten.
Das Gremium, das am 21. Oktober in Herrsching in geheimer Wahl abstimmt, ist um diese Verantwortung nicht zu beneiden. Es geht um viel. Die Landwirtschaft stand lange nicht so im Zentrum der Aufmerksamkeit wie heute. Sie wird viel kritisiert – aber sie wird wahrgenommen.
Diese Chance muss der neue BBV-Präsident nutzen, um selbstbewusst für den Bauernstand zu werben. Bayerns Landwirtinnen und Landwirte brauchen einen starken Mann an der Spitze. Sie haben ihn verdient.
Das waren die fünf Kandidaten
Wir haben die fünf Kandidaten für das BBV-Präsidentenamt über Pläne und Ziele befragt, und was ihnen noch am wichtigsten ist. Ebenso finden Sie einen kurzen Steckbrief zu jedem Bewerber um das höchste Amt im Bayerischen Bauernverband. Einfach nur auf den Namen klicken.
Günther Fleßner, BBV-Präsident Mittelfranken
Siegfried Jäger, BBV-Präsident Niederbayern
Stefan Köhler, BBV-Präsident Unterfranken
Gerhard Langreiter, stellv. Kreisobmann Mühldorf
Georg Sachsenhauser, Kreisobmann Landshut