„Digitalisierung ist auch in der Landwirtschaft der Schlüssel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Der strategische Ausbau der anwendungsorientierten Forschung im Bereich Land- und Ernährungswirtschaft durch die Fraunhofer Gesellschaft ist deshalb goldrichtig“, erklärte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bei einem Pressegespräch zum Start der Forschungsinitiative Biogene Wertschöpfung und Smart Farming. Durch die gemeinsame Initiative von Bund, dem Freistaat und Mecklenburg-Vorpommern entsteht eine Nord-Süd-Forschungsachse, die Biogene Wertschöpfung und Smart Farming vorantreiben wird.
Eine höhere Krisenfestigkeit schaffen
Bayern ist mit drei Fraunhofer-Instituten vertreten: dem IIS in Fürth, Nürnberg und Erlangen, dem IVV in Freising sowie dem EMFT in München. Die Institute werden eng mit den bayerischen Hochschulen kooperieren. Die Gesamtförderung beläuft sich auf 80 Mio. €. Davon entfallen 40 Mio. € auf Bayern, die je zur Hälfte durch Bund und Freistaat getragen werden.
Mittlerweile verbringen viele Landwirte mehr Zeit im Büro als auf dem Feld. Möglich wird dies auch durch moderne Landtechnik. Im Video sehen Sie einige smarte Technologien, die zu höheren Erträgen beitragen könnten:
Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, sagte: „Die neue Fraunhofer-Einrichtung wird die Keimzelle für regionale Innovationsökosysteme aus etablierten Betrieben, innovativen Start-ups sowie spezialisierten Forschungseinrichtungen bilden.“

Sensoren sollen Daten zu Anbau- und Zuchtparametern generieren, deren Analyse die Herstellung von Produkten mit hoher ökonomischer Wertigkeit direkt bei den landwirtschaftlichen Betrieben ermöglicht. Ein weiteres Ziel ist eine verbesserte Resilienz, also eine höhere Krisenfestigkeit der Agrar- und Lebensmittelproduktion, sowie eine Minimierung des Personaleinsatzes. „Es ist sinnvoll, die deutsche Landwirtschaft weiter zu modernisieren und vor Ort zu stärken“, betonte der Wirtschaftsminister.
Landwirtschaftliche Produktion im Land halten
Auf die Anmerkung des Wochenblatts, dass Landwirte moderne Technologie gerne nutzen würden, in der Gesellschaft aber ein anderes Wunschbild von Landwirtschaft gemalt werde, sagte Aiwanger, man könne hier mit guten Argumenten gegenhalten. So könnten chemische Mittel reduziert und kleinere Maschinen eingesetzt werden. Roboter könnten im Gegensatz zum flächendeckenden Striegeleinsatz auch Bodenbrüter schonen. Der Einsatz von Saisonarbeitskräften könne reduziert werden und es könne gelingen, landwirtschaftliche Produktion im Land zu halten, die sonst ins Ausland abwandern würde. Neugebauer ergänzte, dass hier auch der Aspekt Tierwohl im Vordergrund stehe und dass es einer klugen Kommunikationsstrategie bedürfe.