Regionalgruppen der Organisation "Land schafft Verbindung", das Bündnis "Freie Bauern" und andere freie Gruppen wollen morgen (26.1.) in Berlin mit Bauernprotesten die Bundesregierung zu einer grundlegenden Kurskorrektur auffordern. Die Demonstranten fordern faire Rahmenbedingungen für die deutschen Landwirte, unter denen sie in den kommenden Jahren wirtschaftlich arbeiten können. Laut Angaben der Initiatoren haben sich bereits die ersten Schlepperkonvois auf den Weg nach Berlin gemacht. Die Demo soll vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium stattfinden, und drei Tage andauern.
„Wir pfeifen auf Zukunftskommission, Wertschätzungskampagne und Bauernmilliarde“, sagte Alfons Wolff, Bundessprecher der Freien Bauern. Er will von seinem Hof in Hohenthurm in Sachsen-Anhalt aus in die Hauptstadt aufbrechen.
Was die Bauern fordern
Als Sofortmaßnahmen verlangen die Freien Bauern von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner:
1. Eine Verordnung über die verpflichtende Herkunftskennzeichnung der verwendeten Rohstoffe.
2. Verordnungen über Lieferverträge für Milch und Lebendvieh, nach denen Menge und Preis vorab vereinbart werden müssen.
3. Keine Ratifizierung der Freihandelsabkommen mit Kanada und den Mercosur-Staaten, keine neuen Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA.
4. Keine Verabschiedung eines Insektenschutzgesetzes, das die Landwirtschaft zurückdrängt und der Natur nichts nützt, während gleichzeitig am Amazonas die Regenwälder brennen.
5. Aussetzung der verschärften Düngeregeln für Gebiete, in denen die von der Verwaltung selbst gesetzten technischen Standards für Grundwasserbeobachtung nicht erfüllt werden.
Darüber hinaus verlangen die Bauern im ihrem Forderungspapier zudem das Aussetzen von Tilgungsplänen und die Auszahlung von Liquiditätshilfen damit diese Unternehmen die Zeit bis zur nächsten Aussaat überstehen können. „Unabdingbar“ sind für die Verfasser schließlich Soforthilfen für von der Coronakrise und der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffenen Landwirte.