LSV Deutschland und die Interessenorganisation Freie Bauern haben die Manager der Edeka-Gruppe für Donnerstag (18.11.) vor das Zentrallager des Unternehmens in Wiefelstede bestellt. „Wir erwarten von den Herren, dass sie umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren und die im Agrardialog gemeinsam ausgearbeiteten Lösungsansätze für kostendeckende Erzeugerpreise in die Tat umsetzen“, begründet Anthony Lee, Sprecher von LSV Deutschland, die dringliche Einladung.
Die Protestveranstaltung in Wiefelstede beginnt um 15 Uhr, es kann zu Verkehrsbehinderungen durch Traktoren kommen, teilt die Organisation Freie Bauern mit.
„Wenn der Lebensmitteleinzelhandel sich weiterhin weigert, Verantwortung in der Wertschöpfungskette zu übernehmen, brauchen wir politische Entscheidungen gegen die Macht der Monopole“, sieht Peter Guhl, Freie Bauern, die künftige Bundesregierung bereits in der Pflicht.
„Dass trotz steigender Lebensmittelpreise immer weniger Geld auf den Höfen ankommt, werden wir uns nicht mehr gefallen lassen“, kündigt Jan Bernd Stolle an, der seine Berufskollegen zu erneuten Demonstrationen aufgerufen hat.
Auftakt zu bundesweiten Protesten
Die Podiumsdiskussion mit den Edeka-Managern soll nur der Auftakt für flächendeckende Proteste sein, mit denen sich die Bauern gegen die anhaltende Ausbeutung der Landwirtschaft durch die großen Handelsketten und Lebensmittelkonzerne wehren.
Nach Monaten intensiver Lösungssuche mit Bauernvertretern hatten Edeka, Aldi, Lidl und Rewe Mitte Oktober die Zusammenarbeit im Agrardialog ohne konkrete Zugeständnisse eingestellt. Die Handelsvertreter wollen nur noch in der Zentralen Koordinationsstelle Handel Landwirtschaft (ZKHL) weiterverhandeln, in der unter anderem der Deutsche Bauern- und Raiffeisenverband Gründungsmitglieder sind. Seitdem laufen Gespräche zwischen dem Agrardialog, in dem auch LsV Deutschland und Freie Bauern vertreten sind.