München – Mehr als hundert Jahre galt der Bartgeier in Bayern als ausgestorben. Bereits Anfang Juni sollen nun die ersten beiden Jungvögel aus Andalusien in die freie Wildbahn des Nationalparks Berchtesgaden entlassen werden.
Sie entstammen einem speziellen Nachzuchtprogramm, dem mehrere Zoos und Zuchtstationen angehören. Die erst rund 100 Tage alten Tiere werden in einem speziellen Auswilderungshorst an ihre neue Heimat gewöhnt. Nach 20 Tagen können die Vögel erste Flugversuche unternehmen. Bis 2030 sollen so jährlich zwei bis drei weitere Jungtiere ausgewildert werden.
Ausschließlich Aas auf dem Speiseplan
Trotz der imposanten Gestalt des Bartgeiers mit einer Flügelspannweite von bis zu drei Metern besteht nach angaben des Staatsministeriums für Haus-, Nutz- und Wildtiere keine Gefahr. Der Bartgeier gehört nicht zu den aktiven Beutegreifern, sondern hat ausschließlich Aas auf seinem Speiseplan.
Auch im angrenzenden Alpenraum laufen Wiederansiedlungsprojekte. So soll der Geier langsam, aber sicher die Alpen zurückerobern. Mit bayerischem Nachwuchs wird man sich jedoch noch etwas gedulden müssen. Denn Bartgeier werden mit über 30 Jahren nicht nur sehr alt, sondern ziehen meist erst im Alter von sieben bis acht Jahren ihren ersten Jungvogel groß.