Beim digitalen Milchsymposium forderte der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbands (DBV), Karsten Schmal, klare Signale für die heimische Tierhaltung von der zukünftigen Bundesregierung. Laut Schmal sind Milcherzeuger bereit, den wachsenden gesellschaftlichen Ansprüchen in den Bereichen Tierwohl und Umweltschutz gerecht zu werden.
Er verwies dabei auf wirtschaftsgetragene Initiativen, wie QM-Milch. Allerdings seien Verlässlichkeit, Umsetzbarkeit und Augenmaß von gesellschaftlicher Seite für mehr Tierwohl und Umweltschutz unerlässlich und müssten mit den wirtschaftlichen Erfordernissen in Milchviehbetrieben in Einklang gebracht werden. „Nur dann wird es zukünftig noch ausreichend Milchviehbetriebe in Deutschland geben, die ihren Beitrag zur Ernährungssicherung und zur Nachhaltigkeit leisten können,“ so Schmal.
Milchbauern im Spannungsfeld
Bei einem digitalen Symposium diskutierten Landwirte mit Marktexperten, Finanzstrategen und Wissenschaft über die Zukunft der Milchviehhaltung: „Wir Milcherzeuger befinden uns mitten im Spannungsfeld zwischen den ökonomischen Erfordernissen zur eigenen Existenzsicherung und den Erwartungen der Gesellschaft, die sich in höheren Auflagen durch Politik und Handel und damit steigenden Kosten weiter manifestiert. Dazu kommen die wachsenden Preisschwankungen auf den Märkten bei Erlösen und Betriebsmittelkosten.“, betonte DBV-Vizepräsident Schmal.
Auf dem Milchforum referierten ausgewiesene Experten aus Wissenschaft, Finanzwesen, Beratung und Markt zur wirtschaftlichen Situation und den Entwicklungsperspektiven der Milcherzeuger. Auf besonderes Interesse stießen laut DBV die Analysen mit Blick auf mehr Tierwohl, der ökonomische Vergleich mit Milchbauern in Europa und die Strukturentwicklung in der Milchviehhaltung in Deutschland.