Österreich und Bayern haben eine gemeinsame Resolution für mehr Versorgungssicherheit verabschiedet. Grund sind die zahlreichen Herausforderungen wie der Ukrainekrieg, gestiegene Betriebsmittelkosten, Klimawandel oder die der EU-Green Deal.
Auf der Agraria 2022 in Wels kam es beim Österreichisch-Bayerischen Bauerntag zu einem Schulterschluss. Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber sowie Bauernbund-Präsident Georg Strasser und der Bayerische Bauernverband-Präsident Günther Felßner bekräftigten ihre Zusammenarbeit.
Pauschale Verbote abgelehnt
Bauernbund und der Bayerischer Bauernverband fordern bei den Green-Deal-Vorschlägen Vertreter der europäischen Institutionen auf, die Versorgungssicherheit zu stärken anstelle weiterer pauschaler Verbote und bürokratische Auflagen abzubauen. Ebenso verlangen sie wissenschaftlich fundierte Folgenabschätzungen zu initiieren und den Ausbau regional erzeugter, nachhaltiger Bioenergie zu forcieren.
Für Totschnig muss der Green Deal ökosozial ausgerichtet werden. „Unser gemeinsames Ziel muss daher sein, unsere bäuerlichen Familienbetriebe und die flächendeckende Landwirtschaft zu unterstützen;“ so der ÖVP-Minister. Die Lebensmittelproduktion zu drosseln und im Gegenzug umweltschädliche Importe erhöhen, hält er für keinen nachhaltigen Weg.
Kaniber für Außenschutz vor Importen
Bayerns Agrarministerin Kaniber verlangt einen Außenschutz vor umweltschädlichen Importen. Zudem warnt sie vor einer größeren Abhängigkeit von Lebensmittelimporten. Als Negativ-Beispiel führte sie die Energie an.
Bauernbund-Präsident Strasser schlug bei Importen in dieselbe Kerbe: „Ein grünes Europa hilft aber nichts, wenn in Südamerika der Regenwald brennt.“ Um in Europa weiterhin Getreide, Wein, Obst, Gemüse oder andere bedeutende Kulturen produzieren zu können, braucht es laut Strasser einen „effizienten integrierten Pflanzenschutz, eine Offenheit für neue Technologien und einen wissenschaftsbasierten Dialog.“
Felßner: Holz ganz als erneuerbar einstufen
Der neugewählte Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, mahnte, heimische Rohstoffe stärker zu nutzen. „Raus aus fossilem Öl und Gas schaffen wir es nur mit Biomasse aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern,“ ist er überzeugt. Die EU-Kommission ist aus Felßners Sicht gefordert, den nachwachsenden Rohstoff Holz gänzlich als erneuerbare Energiequelle einzustufen.