Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Eiweißpflanzen

Agrarhaushalt: Doppelt so viel Geld für Ackerbohnen, Erbsen und Co.

Ackerbohne-Erbse
Josef Koch
Josef Koch
am Mittwoch, 19.10.2022 - 14:11

Haushaltsausschuss erhöht Mittel für Eiweißpflanzen deutlich, kürzt dafür aber bei der Ackerbaustrategie.

Berlin Die Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und FDP haben sich darauf verständigt, die Eiweißpflanzenstrategie finanziell weiter aufzustocken. Nachdem im Regierungsentwurf bereits eine Erhöhung von 4 Mio. € in diesem auf 5,6 Mio. € im nächsten Jahr vorgesehen ist, soll dieser Betrag nach dem Willen der Regierungsfraktionen im Haushaltsausschuss nunmehr auf 8,6 Mio. € angehoben werden. Im Gegenzug sollen die Mittel für die Ackerbaustrategie um 3 Mio. € auf 14,5 Mio. € gekürzt werden.

Zusätzliche Mittel sollen in Forschung fließen

„Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, die Eiweißpflanzenstrategie finanziell noch einmal kräftig anzuheben“, erklärte die SPD-Berichterstatterin für den Agrarhaushalt im Haushaltsausschuss, Esther Dilcher, gegenüber Nachrichtendienst Agra-Europe. Damit solle die Erforschung heimischer Eiweißpflanzen wie der Erbse oder der Ackerbohne für die menschliche Ernährung intensiviert, ein Beitrag zur langfristigen Steigerung der Produktion geleistet, regionale Wertschöpfungsketten gestärkt und zugleich die Artenvielfalt der Agrarlandschaften geschützt und verbessert werden. Dies sei „ein Gewinn für alle“, so Dilcher.

Details zur Tierwohl-Förderung sind noch offen

Anders als bei den Eiweißpflanzen sind die finanziellen Modalitäten für die künftige Förderung des Umbaus der Tierhaltung weiterhin unklar. Dem Vernehmen nach steht eine Einigung zwischen Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium über ein mögliches Bundesprogramm noch aus. Auch die Details, wie die Aufteilung der sogenannten Tierwohl-Milliarde in investive und laufende Maßnahmen erfolgen soll, sind noch offen. Noch in dieser Woche erwarte man dazu entscheidungsreife Vorschläge, heißt es in Koalitionskreisen.

Die Beschlüsse dazu müssen in der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses gefasst werden, Sie wird voraussichtlich am 10. November stattfinden. Von der auf vier Jahre ausgelegten „Tierwohl-Milliarde“ sind für das kommende Jahr 150 Mio. € vorgesehen.