
Die erster Reaktion der Deutschen Bauernverbandes fiel gelassen aus. Joachim Rukwied, bewertet die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner vorgestellte Ackerbaustrategie positiv und erklärte: „Die Ackerbaustrategie des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist dank der Vielfalt der Maßnahmen ein guter Weg, um den Ackerbau moderner, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Wir begrüßen diese Strategie. Denn sie zeigt Perspektiven und Optionen zur Weiterentwicklung des Ackerbaus auf, die auch wir als zielführend und zukunftsfähig erachten.“ Er mahnte aber an, mit Augenmaß vorzugehen. Die Zielvorgabe von mindestens fünf Kulturpflanzen je Betrieb bezeichnete er als ambitioniert.
Auf völliges Unverständnis trifft hingegen das Vorgehen des Bundesumweltministeriums, eigene Eckpunkte für eine Ackerbaustrategie zu veröffentlichen. Die offensichtlich fehlende Abstimmung innerhalb der Bundesregierung und der seitens des Bundesumweltministeriums erhobene Vorwurf, „Ackerbau nach Rezept“ zu betreiben, konterkarieren aus Sicht des DBV den jüngst angestoßenen Dialogprozess.
Vieles schon realisiert

Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) sieht bereits viele der geforderten Punkte als gängige Praxis im Ackerbau. Er warnt allerdings davor, durch ordnungsrechtliche Vorgaben den Weg etwa zu neuen Fruchtfolgen festzuschreiben. „Vielmehr muss die Politik den Anpassungsprozess durch geeignete, flexible und praktisch umsetzbare Fördermaßnahmen begleiten“, fordert Conzen. So habe etwa das Förderprogramm „Vielfältige Fruchtfolge“ den Anteil des Leguminosenanbaus deutlich erhöht. In vielen Betrieben, die an diesem Programm teilnehmen, seien heute deutlich mehr als fünf Kulturen in der Fruchtfolge etabliert.