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Waldgipfel

550 Millionen Euro für robuste Wälder

Waldgipfel
Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Mittwoch, 25.09.2019 - 15:45

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte heute zu einem Nationalen Waldgipfel in Berlin geladen. Er sucht nach Antworten auf die Frage, wie dem Wald zu helfen ist.

Bundesagrarministerin Julia Klöckner will den Ländern in den kommenden vier Jahren insgesamt fast 550 Millionen Euro Bundesmittel zur Verfügung zu stellen, vor allem um Schadflächen wieder zu bewalden und klimafeste Mischwälder auszubauen. Davon werden voraussichtlich mehr als 100 Millionen Euro nach Bayern fließen, wie das bayerische Staatsministerium bekannt gab.

Mit Blick auf den wichtigen Beitrag des Waldes zum Klimaschutz warnt die Ministerin: "Die Bäume, die fehlen, können nicht zur Senkung des CO2 Ausstoßes beitragen." Wer aufforste habe kommende Generationen im Blick. Die Hilfen seien eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Das Bundeskabinett hat am heutigen 25. September die vom Klimakabinett am 20. September vereinbarten Eckpunkte zum Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen. Die Vereinbarung des Klimakabinetts ist die Grundlage für die zusätzlichen Mittel für den Wald im Klimawandel.

Klöckner stellte auf dem Gipfel ein Diskussionspapier vor. Dabei geht es unter anderem. darum, wie akute Schäden bewältigt, zerstörte Flächen wiederbewaldet und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel gestärkt werden soll.

Nach derzeitigem Stand sind durch Klimawandel und damit einhergehendem Schädlingsbefall sowie Brände dieses und letztes Jahr in der Summe 180.000 Hektar Wald verloren gegangen und rund 105 Millionen Festmeter Schadholz angefallen.

Landesmittel aufstocken

Bayern investiert im Haushaltsjahr 2020 bereits rund 40 Millionen Euro in die Schadensbewältigung und den klimafesten Umbau der Wälder. Die in Aussicht gestellten Bundesmittel sollen nun zusätzliche Spielräume ermöglichen, die Wälder auf Dauer zu erhalten.

Das sei auch ein unverzichtbarer Beitrag zum Klimaschutz, denn: „Bewirtschaftete Wälder sind der wichtigste Klimaspeicher, den wir haben", sagte Landesministerin Michaela Kaniber. Jeder einzelne Kubikmeter Holz entzieht der Atmosphäre während seines Wachstums eine Tonne Kohlendioxid, das dann in Häusern und Möbeln für Jahrzehnte gespeichert ist. Umso wichtiger sei es, die Verwendung von Holz voranzubringen.

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