Das Frachtschiff "Razoni" brach Montag früh über das Schwarze Meer in Richtung Libanon auf. Es hat nach offiziellen Angaben rund 26.000 t Mais geladen. Die unter der Flagge von Sierra Leone fahrende "Razoni" wird am Dienstag gegen 14 Uhr MESZ in Istanbul erwartet, wo sie vor der Weiterfahrt inspiziert werden soll, teilt die APA mit.
Delegation sorgt für die Kontrolle
"Nach dem Ankern wird die gemeinsame Delegation sie kontrollieren", sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Nach ukrainischen Angaben warten bereits 16 weitere Schiffe in den Häfen am Schwarzen Meer darauf, ablegen zu können.
Mit der Lieferung sollen Millionen Tonnen Getreide wieder für den Weltmarkt verfügbar werden. Die Ukraine zählte vor dem russischen Angriffskrieg zu den wichtigsten Getreideexporteuren der Welt. Für sie geht es um Milliardeneinnahmen aus dem Verkauf unter anderem von Weizen und Mais.
Hunger in der Welt verhindern
Die Führung in Kiew wertete die Wiederaufnahme des Getreideexports als großen Erfolg. "Heute macht die Ukraine gemeinsam mit Partnern einen weiteren Schritt zur Verhinderung des Hungers in der Welt", teilte Infrastrukturminister Olexandr Kubrakov auf Facebook mit. Die russische Führung begrüßte den ersten Getreidetransport per Schiff aus dem Hafen der ukrainischen Stadt Odessa. Dies sei eine "sehr positive Nachricht", erklärte das Präsidialamt in Moskau.
Die Kriegsgegner Ukraine und Russland hatten am 22. Juli unter Vermittlung der Vereinten Nationen jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen in Istanbul unterzeichnet, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. Von der Vorjahresernte warten ukrainischen Angaben zufolge noch über 20 Mio. t Getreide auf die Ausfuhr. Die Silos müssen wegen der neuen Ernte dringend freigemacht werden.