In den bayerischen Betrieben der Tönnies Gruppe in Bamberg und Kempten läuft die Arbeit weiter, allerdings werden in Kempten noch keine Rinder geschlachtet. Keiner der Mitarbeiter dort ist nach Unternehmensangaben mit Corona infiziert.
Die Hygiene-Konzepte an den Standorten haben sich bisher bewährt, so das Schlachtunternehmen. Man sei weiterhin in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Zudem werden die Beschäftigten weiter intensiv auf die besonderen Hygiene-Richtlinien hingewiesen und das Pandemie-Konzept permanent weiterentwickelt, um mögliche Infektionsrisiken zu reduzieren.
Der Schlacht- und Viehhof in Bamberg, der zur Stadt Bamberg gehört, setze die Schweineschlachtung auf leicht reduzierten Level fort, so ein Unternehmenssprecher. Es werden zurzeit täglich ca. 500 bis 600 Schweine in Lohnschlachtung für Tönnies geschlachtet, an sechs Tagen in der Woche. Auch in Zukunft plant Tönnies auf diesem Level schlachten zu lassen. Die Abnahme der Rohstoffe für Erzeuger vor Ort ist damit gesichert.
Die geschlachteten Schweinehälften werden teils direkt an Handelskunden zur Weiterverarbeitung geliefert. Teils gehen sie an Weiterverarbeitungsbetriebe der Lebensmittelindustrie. In Bamberg werden Schweine geschlachtet, die den Richtlinien des Siegels GQ-Bayern (Geprüfte Qualität) entsprechen. Die Schweine stammen aus bayerischen Regionen im Umkreis von ca. 150 bis 200 Kilometern um Bamberg.
Bei Allgäu Fleisch in Kempten werden nach Unternehmensangaben aktuell die bereits geschlachteten Tiere vor Ort zerlegt. Es gibt eine Art „Fleischstau“, da die Produktion in Rheda-Wiedenbrück geschlossen ist, die sonst die geschlachteten Tiere in Einzelteile zerlegt und weiterverarbeitet. Daher werden die bereits in Kempten geschlachteten Tiere jetzt auch dort zerlegt. In Kürze werde aber der Schlachtbetrieb in Kempten wieder aufgenommen. "Man prüfe von Tag zu Tag", so ein Unternehmenssprecher. Die Abnahme der Rohstoffe für Landwirte aus der Region ist laut Tönnies aktuell durch andere Betriebe vor Ort gesichert.
„Es ist und bleibt wichtig, dass wir Lebensmittel produzieren. Daher sind wir alle seit Monaten hochsensibel – und zwar an allen Standorten. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und mit den zuständigen Behörden vor Ort im engen Austausch“, so Dr. André Vielstädte, Unternehmenssprecher Tönnies Gruppe.