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Strukturwandel

Schlachtunternehmen Müller will süddeutsche Schweinehaltung sichern

Schlachthaus
Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Montag, 16.01.2023 - 17:03

Die Müller Gruppe will mit den Partnern der Wertschöpfungskette und der Politik einen gemeinsamen Pakt zum Erhalt der Schweinehaltung erreichen.

Dazu hat sich das im süddeutschen Brikenfeld ansässige Unternehmen am 15. Januar mit Vertretern der Landwirtschaftsministerien aus Bayern und Baden-Württemberg, der Bauernverbände, Vermarktungsorganisationen sowie der Wissenschaft abgestimmt. Sinn und Zweck der Zusammenkunft war es, dass laufende und zukünftige Projekte länderübergreifend angegangen werden.

Bereits im Oktober hatte die Müller Gruppe die Absichtserklärung dazu auf der Fachtagung „Der Weg zu einer nachhaltigen, wirtschaftlichen Schweinefleischproduktion in Süddeutschland!“ in Ulm, Seligweiler abgegeben. An der Fachtagung nahmen damals unter anderem die bayerische Staatsministerin Michaela Kaniber und Peter Hauk, Landwirtschaftsminister aus Baden-Württemberg, teil.

Vorhaben weiter vorangetrieben

Nun wurde das Vorhaben konkretisiert. Der Diskussionsrunde in Ulm am 15. Januar waren zahlreiche bilaterale Abstimmungsgespräche aller Partner der Wertschöpfungskette vorausgegangen. „Hier bei uns im Süden haben wir die optimalen Voraussetzungen für echte Nachhaltigkeit und das werden wir jetzt anpacken“, so Geschäftsführer Stefan Müller. Basis dafür seien die familiengeführten bäuerlichen Betriebe.

Ziel des Vorhabens ist es, sowohl die Umweltbilanz, z. B. hinsichtlich des CO2-Ausstosses, zu verbessern, als auch die Wirtschaftlichkeit der Produktion zu sichern. Wichtige Bausteine sind die regionale Futtergrundlage, eine heimische Eiweißstrategie, kurze Transportwege, die Einbindung der Wissenschaft, ein positives Image und die entsprechende Kommunikation. Grundlage für den dafür notwendigen intensiven Datenaustausch sei die seit Jahren etablierte Qualifood-Datenbank.

Landwirtschaftliche Strukturen erhalten

Konsens gab es auch darüber, dass die bisherigen landwirtschaftlichen Strukturen erhalten bleiben müssen. In Süddeutschland bedeutet das im Kern die Bewahrung der familiengeführten bäuerlichen Schweinehaltungsbetriebe. Nachhaltige Leistungen, die von allen in der Wertschöpfungskette erbracht werden, sollen nicht nur gewürdigt, sondern auch bezahlt werden.

Die Landwirtschaftsministerien haben ihre Unterstützung, sowie erhebliche Mittel in Aussicht gestellt. Auch die teilnehmenden Landesorganisationen wollen mit anpacken.