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Erzeugerpreise

Preisanstieg: Tierhalter gehen leer aus

Schweinefleisch
Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Dienstag, 20.04.2021 - 09:26

Die Preise für Diesel, Futtermittel und Baustoffe steigen rasant. Bei den tierischen Produkten dümpelt das Niveau im Keller dahin.

Destatis

Wiesbaden - Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im März 2021 um 3,7 % höher als im März 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit November 2011 (+4,6 %). Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 0,9 %.

Die Energiepreise waren im März 2021 im Durchschnitt 8,0 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Februar 2021 stiegen diese Preise um 0,9 %. Die Veränderungsrate gegenüber März 2020 wird hauptsächlich durch den Anstieg der Strompreise (+9,6 %) beeinflusst, darüber hinaus auch durch die seit Januar 2021 teilweise zusätzlich anfallende nationale CO2-Bepreisung auf das Inverkehrbringen CO2-verursachender Brennstoffe wie Mineralölerzeugnisse und Erdgas. So stiegen die Preise für Erdgas bei einer Jahresabgabe von 116.300 Megawattstunden an die Industrie ohne die CO2-Bepreisung um 7,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat, mit CO2-Bepreisung stiegen sie um 18,2 %.

Explodierende Energiekosten

Besondere Preisentwicklungen bei Energie im März 2021
  Veränderung in %
März 2021 gegenüber
Veränderung in %
März 2021 gegenüber
CO2-Bepreisung
(national)
  März 2020 Februar 2021
Mineralölerzeugnisse 17,7 4,9 je nach Anfall
Elektrischer Strom 9,6 0,7 .

Erdgas (in der Förderung)

14,4 0,1 nicht enthalten

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 2,4 % höher als im März 2020.

Futtermittel steigen um 15,9 Prozent

Vorleistungsgüter waren 5,7 % teurer als im März 2020. Dies war der höchste Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Juli 2011 (+5,8 %). Gegenüber Februar 2021 stiegen diese Preise um 1,6 %.

  • Besonders stark waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei metallischen Sekundärrohstoffen (+46,8 %),
  • aber auch bei Futtermitteln für Nutztiere (+15,9 %),
  • gesägtem und gehobeltem Holz (+13,9 %) und Metallen (+12,9 %).
  • Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 17,9 % mehr, die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 17,5 % höher.

Hauptgründe für die anziehenden Stahlpreise dürften die steigende Nachfrage im In- und Ausland, Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen und kräftige Preissteigerungen bei Eisenerz sein. Nur wenige Vorleistungsgüter kosteten weniger als im Vorjahresmonat. Hierzu gehörten elektronische Bauelemente (-9,5 %).

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im März 2021 um 1,4 % höher als ein Jahr zuvor. Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, kosteten 0,9 % mehr.

Sinkende Schweinefleischpreise führen zu Preisrückgang bei Verbrauchsgütern

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im März 2021 um 1,4 % niedriger als im März 2020, stiegen jedoch gegenüber Februar 2021 um 0,9 %.

  • Nahrungsmittel waren 2,5 % günstiger als im Vorjahr, verursacht insbesondere durch die Preisrückgänge für Schweinefleisch um 20,8 %.
  • Gegenüber dem Vormonat Februar stiegen die Preise für Schweinefleisch jedoch um 13,3 %.
  • Verarbeitetes Fleisch kostete 8,8 % weniger als im März 2020. Demgegenüber kostete Butter 8,6 % mehr als im März 2020.
  • Allein gegenüber Februar 2021 stiegen diese Preise um 7,7 %. Zucker war 13,2 % teurer als im Vorjahresmonat.

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