
Wiesbaden - Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im März 2021 um 3,7 % höher als im März 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit November 2011 (+4,6 %). Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 0,9 %.
Die Energiepreise waren im März 2021 im Durchschnitt 8,0 % höher als im Vorjahresmonat. Gegenüber Februar 2021 stiegen diese Preise um 0,9 %. Die Veränderungsrate gegenüber März 2020 wird hauptsächlich durch den Anstieg der Strompreise (+9,6 %) beeinflusst, darüber hinaus auch durch die seit Januar 2021 teilweise zusätzlich anfallende nationale CO2-Bepreisung auf das Inverkehrbringen CO2-verursachender Brennstoffe wie Mineralölerzeugnisse und Erdgas. So stiegen die Preise für Erdgas bei einer Jahresabgabe von 116.300 Megawattstunden an die Industrie ohne die CO2-Bepreisung um 7,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat, mit CO2-Bepreisung stiegen sie um 18,2 %.
Explodierende Energiekosten
Veränderung in % März 2021 gegenüber | Veränderung in % März 2021 gegenüber | CO2-Bepreisung (national) | |
---|---|---|---|
März 2020 | Februar 2021 | ||
Mineralölerzeugnisse | 17,7 | 4,9 | je nach Anfall |
Elektrischer Strom | 9,6 | 0,7 | . |
Erdgas (in der Förderung) | 14,4 | 0,1 | nicht enthalten |
Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 2,4 % höher als im März 2020.
Futtermittel steigen um 15,9 Prozent
Vorleistungsgüter waren 5,7 % teurer als im März 2020. Dies war der höchste Preisanstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Juli 2011 (+5,8 %). Gegenüber Februar 2021 stiegen diese Preise um 1,6 %.
- Besonders stark waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei metallischen Sekundärrohstoffen (+46,8 %),
- aber auch bei Futtermitteln für Nutztiere (+15,9 %),
- gesägtem und gehobeltem Holz (+13,9 %) und Metallen (+12,9 %).
- Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 17,9 % mehr, die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 17,5 % höher.
Hauptgründe für die anziehenden Stahlpreise dürften die steigende Nachfrage im In- und Ausland, Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen und kräftige Preissteigerungen bei Eisenerz sein. Nur wenige Vorleistungsgüter kosteten weniger als im Vorjahresmonat. Hierzu gehörten elektronische Bauelemente (-9,5 %).
Die Preise für Gebrauchsgüter waren im März 2021 um 1,4 % höher als ein Jahr zuvor. Investitionsgüter, wie beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge, kosteten 0,9 % mehr.
Sinkende Schweinefleischpreise führen zu Preisrückgang bei Verbrauchsgütern
Die Preise für Verbrauchsgüter waren im März 2021 um 1,4 % niedriger als im März 2020, stiegen jedoch gegenüber Februar 2021 um 0,9 %.
- Nahrungsmittel waren 2,5 % günstiger als im Vorjahr, verursacht insbesondere durch die Preisrückgänge für Schweinefleisch um 20,8 %.
- Gegenüber dem Vormonat Februar stiegen die Preise für Schweinefleisch jedoch um 13,3 %.
- Verarbeitetes Fleisch kostete 8,8 % weniger als im März 2020. Demgegenüber kostete Butter 8,6 % mehr als im März 2020.
- Allein gegenüber Februar 2021 stiegen diese Preise um 7,7 %. Zucker war 13,2 % teurer als im Vorjahresmonat.