Die meisten Molkereien zahlen im Mai weniger Milchgeld. Doch es gibt Hoffnung. Die finanzielle Verwertung der Milch scheint sich allmählich wieder zu verbessern. Der Rohstoffwert der Milch bleibt im Mai noch unverändert. Die Börsenmilchwerte steigen in der zweiten Jahreshälfte wieder über 40 Cent. Und auch am Spotmarkt legen die Preise zu.
Noch gehen die Milchpreise allerdings zurück. So senken die meisten norddeutschen Molkereien ihre Auszahlungspreise im Mai weiter. Ganz überwiegend fallen die Milchpreise im Norden Deutschlands damit unter 40 Cent je kg. So zahlt die größte deutsche Molkerei, das Deutsche Milchkontor (DMK), den Milchbauern im Mai nur noch 37,10 Cent je kg (ohne Zuschläge) und damit nochmals 3 Cent weniger als im April. Damit liegt der DMK-Preis indessen knapp über dem vom ife-Institut ermittelten Rohstoffwert der Milch.
Dieser hat sich im Mai bei 36,4 Cent stabilisiert. Doch auch die meisten anderen norddeutschen Molkereien senken ihre Preise im Mai unter die 40-Cent-Schwelle. Im Süden sind die Milchpreise weiterhin höher als im Norden – und liegen bis auf wenige Ausnahmen noch über der Marke von 40 Cent. Doch auch im Süden werden die Milchpreise im Mai weiter gesenkt.
Gleiches gilt für die Molkereien im Westen und im Osten Deutschlands: Die Preise fallen im Mai weiter, der Rückgang verlangsamt sich jedoch spürbar. Diese Entwicklung bestätigen zwei wichtige Indikatoren: Zum einen der Börsenmilchwert, der die Terminmarktpreise für Butter und Magermilch in einen theoretische Milchpreis zurückrechnet. Zum anderen aber auch die Großhandelspreise für die wichtigsten Milchprodukte in Europa. Beide Indikatoren zeigen derzeit steigende Preise an und damit eine mögliche Trendwende am Milchmarkt.
Milchpreise könnten wieder steigen
Fakt ist jedenfalls: Der vom ife-Institut aus den Terminmarktpreisen von Butter und Magermilchpulver errechnete Börsenmilchwert steigt für die kommenden Termine wieder kräftig an. Dieser theoretische Milchpreis liegt für den Monat Juni bei 39,1 Cent je kg und damit 2,7 Cent höher als der oben gennannte ife-Rohstoffwert für Mai. Für den August wird die Marke von 40 Cent wieder nach oben durchbrochen und bis Dezember steigen die Börsenmilchwerte bis auf 43,5 Cent. Und in den Monaten danach geht es mit den Börsenmilchwerten weiter kontinuierlich nach oben.
Bestätigt wird diese Entwicklung auch durch die Entwicklung der aktuellen europäischen Großhandelspreise. Diese legten Ende Mai durchweg wieder zu. Nach den Daten der Kommission waren die kräftigsten Preisanstiege bei Käse (Gauda, Edamer) zu beobachten. Auch die Butterpreise stiegen Ende Mai kräftig. Nur leicht ging es hingegen für Milchpulver nach oben. Natürlich muss sich diese Entwicklung für eine nachhaltige Erholung der Preise weiter fortsetzten.
Höhere Preise für die Spotmilch
Doch die Terminmärkte zeigen dies zumindest für die nächsten Monate an. Höhere Preise zahlen die Molkereien Ende Mai auch für die zwischen den Molkereien gehandelten Spotmilch: Dort wurden Anfang Mai im Norden gerade noch Preise von 25,50 Cent genannt und im Süden von 26,5 Cent. Aktuell kostet die Spotmilch im Norden Deutschlands wieder 34 Cent je kg und im Süden zahlen die Molkereien 36 Cent. Damit nähern sich auch die Spotmilchpreise der aktuellen Milchverwertung an.