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Schweinefleisch

Mastschweine: Kaum Überhänge am Lebendmarkt

Weniger Mastschweine: Durch den Bestandsabbau lässt sich das verbleibende Angebot derzeit gut vermarkten.
Hans Dreier
Hans Dreier
am Freitag, 13.01.2023 - 09:45

Trotz schwacher Fleischnachfrage blieb der Schweinestau zum Jahresende aus.

Die erste Januarwoche im Jahr ist oft durch Überhänge am Schlachtschweinemarkt geprägt. Davon ist 2023 in den meisten Ländern der Europäischen jedoch wenig zu spüren. Aufgrund des Bestandsrückgangs und der vermarktungsfreundlichen Lage der Feiertage konnten die Schweine zwischen den Jahren und danach gut vermarktet werden. Das gilt auch für Deutschland, lediglich im Süden verzögerte sich wegen des zusätzlichen Feiertags Heilige Drei Könige die Ablieferung weniger Tiere.

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) berichtete, dass ein nicht zu umfangreich ausfallendes Angebot schlachtreifer Schweine zu Jahresbeginn vollständig vermarktet werden konnte. Die Leitnotierung für Schlachtschweine der VEZG blieb unverändert.

Wie üblich, war die Schweinefleischnachfrage zu Jahresbeginn national wie auch im Exportgeschäft verhalten. Für mehrere Teilstücke wurden im Verkauf Preisabschläge gemeldet. In einigen Ländern war der schwache Fleischmarkt Grund für die Schlachtunternehmen, ihre Ankaufspreise für Schlachtschweine zu senken.

Binnenmarkt in ruhigen Bahnen

So gab der Basispreis bei Danish Crown um umgerechnet 2,7 Cent auf 1,61 Euro/kg SG nach. Laut dem Unternehmen lief der Fleischverkauf am EU-Binnenmarkt in sehr ruhigen Bahnen und der Absatz im Drittlandsexport war gering. Es gebe Anzeichen dafür, dass die Verbraucher in Japan und Südostasien beim Fleischeinkauf im Zuge der globalen Entwicklung ebenfalls vorsichtiger geworden seien. Die Corona-Verwerfungen in China hätten auch negative Folgen für die Wirtschaftstätigkeit in Asien insgesamt.

In den Niederlanden und Belgien sanken die Schlachtschweinenotierungen aufgrund nachgebender Preise am Fleischmarkt zu Jahresbeginn ebenfalls um einige Cent. In Italien erzwangen die Schlachtunternehmen aufgrund negativer Margen einen Rückgang der Leitnotierung um durchschnittlich 3 Cent/kg Lebendgewicht (LG); sie hatten mit verringerten Schlachtungen gedroht.

Französische Schlachtschweine teurer

Ganz anders sah die Lage in Frankreich aus. Dort legte die Notierung für Schlachtschweine am Marché du Porc Breton am 5. Januar im Vorwochenvergleich um beachtliche 5,7 Cent auf 1,878 Euro/kg SG zu. Hintergrund waren die im Januar traditionellen Verkaufsaktionen für Schweinefleisch im Lebensmitteleinzelhandel.

In Österreich bestätigte der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) das bereits seit Anfang Dezember bestehende Niveau von 2,09 Euro/kg SG. In Spanien blieb die Notierung am Mercolleida die fünfte Woche in Folge mit 1,645 Euro/kg LG stabil. Trotz der Feiertage einschließlich des Dreikönigstages sei es zu keinen nennenswerten Überhängen am Lebendmarkt gekommen.

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