Berlin - Die Körnermaisernte in Deutschland befindet sich auf der Zielgeraden. „Wir gehen in diesem Jahr von einer Erntemenge in Höhe von gut vier Millionen Tonnen aus. Das ist ein Plus von rund 10 Prozent zum schwachen Vorjahresergebnis“, erklärt der Getreidemarktexperte des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) Guido Seedler. Grund für das bessere Ergebnis sind in erster Linie höhere Hektarerträge. Lediglich im Südwesten blieben die Erträge hinter denen des Vorjahres zurück. Die prognostizierte Erntemenge könnte mitunter etwas höher ausfallen: Im Nordwesten Deutschlands sind Flächen, die für die Silomaisernte vorgesehen waren, im abgereiften Zustand als Körnermais gedroschen worden
Körnermais ist das wichtigste Getreide weltweit
Von den gut 2,2 Milliarden Tonnen Getreide, die in diesem Jahr weltweit geerntet werden, entfällt rund die Hälfte auf den Körnermais. Das wichtigste Anbauland sind die USA, dort wächst im Durchschnitt ein Drittel bis ein Viertel der weltweiten Körnermaisernte heran. Andere wichtige Anbauländer sind China, Brasilien und die Ukraine. Bedeutsame europäische Erzeugerländer sind Rumänien, Frankreich und Ungarn. Deutschland selbst nimmt mit seiner Erntemenge eine eher untergeordnete Rolle ein.
Gleichzeitig besteht eine große Binnennachfrage nach Körnermais, weshalb Importe nötig sind. Derzeit wird der Bedarf überwiegend aus Ungarn, Polen und der Tschechischen Republik gedeckt. In den Vorjahren wurden große Mengen aus der Ukraine importiert. Aufgrund der dortigen schlechteren Ernte und damit verbundenen höheren Preise sind diese Partien im Vergleich zu EU-Anbietern zu teuer.