Der Schweinemarkt braucht Perspektiven. Der Wegfall des Exports, Corona und die Afrikanische Schweinepest (ASP) führten zu einem langanhaltenden Tiefstand im Schweinepreis.
Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen und den Vorbereitungen auf das kommende Ostergeschäft entwickelt sich die Nachfrage von Schweinefleisch positiv und wird durch Rekordsprünge auch aufgrund fehlender Schlachttiere nach oben getrieben.
Der gestiegene Schweinepreis reicht jedoch nicht aus, um die gleichzeitig explodierenden Kosten für Futter und Energie zu decken. Im Hinblick auf den Ukraine-Krieg ist die weitere Entwicklung der Getreidepreise außerdem fraglich. Eine Besserung der desaströsen Lage der Schweinehalter ist deshalb aktuell nicht in Sicht.
Projekt „Heimatversprechen“ als einmalige Chance

Deshalb wollen die Vertreter der Schweinebranche die geringe Wertschätzung von Schweinefleisch und die damit verbundene geringe Wertschöpfung verbessern. Um die Zukunft der Schweinebranche zu sichern, sehen sie das über die gesamte bayerische Branche angelegte Projekt „Heimatversprechen“ als einmalige Chance.
Nachdem das Grundkonzept jetzt steht, wird nun die Detailplanung im gegenseitigen Austausch der heimischen Organisationen und politischen Vertreter vorgenommen.
Konzept geht über 5 x D hinaus
Unter dem Projektnamen „Heimatversprechen“ soll die bayerische Landwirtschaft noch mehr in den Vordergrund gerückt werden. Ziel ist es, weit über 5 x D hinauszugehen und die komplette bayerische Produktion von der Zucht, Besamung, Mast, Beratung, Landwirtschaft, Vermarktung und Schlachthof gemeinsam abzubilden.
Dadurch kann Mehrwert geschaffen werden, der in alle Richtungen Win-Win-Situationen gegenüber der Gesellschaft, der Politik, dem Kunden und auch in die Landwirtschaft schaffen soll: Eine integrative Vertragsproduktion mit dem Landwirt im Mittelpunkt ist laut Ringgemeinschaft Bayern richtungsweisend für die zukünftige Schweineproduktion in Bayern.
Das Gütesiegel GQ Bayern ist bereits eine große Erfolgsgeschichte. Nun wird es Zeit, die Besonderheiten der bayerischen Landwirtschaft in Verbindung mit GQ noch stärker hervorzuheben und mit Mehrwert am Markt zu platzieren. Das Siegel GQ Bayern ist die Grundlage für das Konzept Heimatversprechen.
Mit einer groß angelegten Marketingoffensive soll im ersten Schritt die Marke „Bayern“ gestärkt, ihre Vorzüge aufgezeigt und mit geeigneten Werbemaßnahmen gezielt die breite Masse an Verbrauchern erreicht werden. Das Ziel ist es, Trendsetter für zukünftige Anforderungen der Verbraucher an die bayerische Landwirtschaft zu sein.
Rückendeckung durch Staatsregierung
Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Staatsministerin Michaela Kaniber unterstützen die Eigeninitiative der Branche vollumfänglich: Zwischen dem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Ringgemeinschaft Bayern erfolgte bereits eine Abstimmung, in welcher Form und unter welchen Voraussetzungen weitere Marketingmaßnahmen der bayerischen Fleischwirtschaft gefördert werden können.
Faire Kalkulation und Qualität auf allen Ebenen
- die regionale Produktion muss noch wettbewerbsfähiger werden, um die Wertschätzung und die Wertschöpfung zu steigern,
- die Vorteile in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaneutralität, welche die bayerische Landwirtschaft bietet, müssen am Markt noch besser dargestellt werden,
- die Vorzüge der bayerischen Landwirtschaft, die den Anforderungen des Verbrauchers heute schon entsprechen, müssen jetzt auch dem Lebensmitteleinzelhandel gegenüber aufgezeigt werden, um am Markt unersetzbar zu sein,
- faire Kalkulationen statt durchtreten. Der Landwirt muss im Mittelpunkt stehen.