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Milchmarkt

Gute Karten für Kontraktverhandlungen

Milchregal
Rainer Königer Portrait 2019
Rainer Königer
am Donnerstag, 30.01.2020 - 09:01

VMB-Marktexperte Jürgen Geyer sieht gute Ausgangsposition für Käse- und Frischeprodukte.

Am Milchmarkt gibt es gute Aussichten für bessere Milchpreise – wenn auch nicht unbedingt gleich. Das Problem sind längerfristige Kontrakte mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Die Käsekontrakte laufen bis März, die Kontrakte für das Segment Frische bis Mai. Die aktuelle Marktlage spricht aber dafür, dass die Ausgangsposition für diese Verhandlungen gut sein wird. Zu diesem Ergebnis kommt Jürgen Geyer, Marktexperte des Verbands der Milcherzeuger Bayern (VMB). Er beleuchtete auf der jüngsten Bayern MeG-Sitzung den Milchmarkt.

Wie Geyer in Wolnzach erklärte, stagniert die Milchmenge der wichtigsten Exportnationen EU, USA, Neuseeland und Australien derzeit. Gleichzeitig steigt der weltweite Milchkonsum mit wachsenden Bevölkerungszahlen. Anders ist die Lage am deutschen Markt, der weiter auf einer veganen Welle segelt. Der Verbrauch von Konsummilch (-5,4 %) und Joghurt (-5,5 %) nimmt weiter ab. Die Zahlen für Quark und Käse sind relativ stabil.

Wieder anders sieht es bei den Exportzahlen der EU aus. In den meisten Segmenten sind die Exporte 2019 teilweise stark angewachsen. Das ist zum einem dem relativ hohen Preisniveau auf dem Weltmarkt zu verdanken, zum anderen hilft der schwache Eurokurs im Vergleich zum US-Dollar. „Europäische Ware ist am Weltmarkt konkurrenzfähig“, fasste Geyer zusammen. Zu dieser Konkurrenzfähigkeit gesellen sich verbesserte Schnittkäsespotpreise zum Ende des Jahres 2019 und höhere Verkaufserlöse an der weltweiten Handelsbörse Global Dairy Trade (GTD).