Zur Ernte 2022 erwartet die EU-Kommission auf der Basis einer um 6 % auf 2,5 Mio. ha ausgeweiteten Anbaufläche von Hülsenfrüchten für die EU-27 eine Erntemenge von etwa 6,9 Mio. t. Das wären 16 % mehr als im Vorjahr. Der Anbauumfang hätte damit ein 5-Jahres-Hoch erreicht.
Sojabohne stellt den größten Anteil
Sojabohnen nehmen wie bereits im Vorjahr mit einer voraussichtlichen Fläche von 989.000 ha und einem Plus von 5,2 % den größten Anteil der Anbaufläche von Hülsenfrüchten ein. Dies wäre nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) ein neuer Rekord. Der Anbau von Futtererbsen wird nach der jüngsten Schätzung der EU-Kommission bei 824.000 ha gesehen, was einer Zunahme von knapp 7 % entspricht. Mit gut 6 % bzw. 8 % verzeichnen auch Ackerbohnen und Süßlupinen einen Zuwachs auf 506.000 ha bzw. 222.000 ha.
Aufgrund des positiven Flächenentwicklung bei Sojabohnen, Futtererbsen, Süßlupinen und Ackerbohnen dürfte auch die Ernte 2022 größer ausfallen – natürlich abhängig vom weiteren Witterungsverlauf. Nach derzeitigem Stand könnten mit 2,9 Mio. t knapp 11 % mehr Sojabohnen gedroschen werden als im Vorjahr. Die Erntemenge an Futtererbsen wird um voraussichtlich 21 % auf 2,2 Mio. t zulegen. Rund 1,4 Mio. t Ackerbohnen werden erwartet und damit knapp 27 % mehr als noch im Vorjahr. Demgegenüber dürften mit 284.000 t rund 12 % weniger Süßlupinen zusammenkommen und das, obwohl die Anbaufläche deutlich ausgeweitet wurde; ausschlaggebend sind die voraussichtlich geringeren Erträge.
Grokörnige Leguminosen spielen eine wichtige Rolle in der Eiweißstrategie der EU. Ihr verstärkter Inlandsanbau soll von Importen unabhängiger machen.