
Damit sind die globalen Rohölpreise im September um knapp 20 % auf den tiefsten Stand seit 8 Monaten zurückgegangen. Die Sorte Brent notiert am heutigen Montag (26.09) nur noch bei 85 USD je Barrel und das US-Leichtöl WTI kostet gerade noch 78 USD je Barrel.
Noch ist der Preissturz nicht an den deutschen Tankstellen angekommen. Doch das dürfte nur eine Frage Zeit sein. Im Schnitt müssen zum Beginn der aktuellen Woche (26.09) noch immer etwas mehr als 2,00 Euro für den Liter Diesel bezahlt werden, zeigen die Daten des Informationsdienstes benzinpreis.aktuell. Die regionalen Preisunterschiede sind jedoch weiterhin sehr groß. In vielen Regionen waren die Preise bereits in der vorigen Woche immer wieder unter 1,90 Euro je Liter gefallen.
Diese Entwicklung dürfte sich diese fortsetzten und der Absturz der Ölpreise dürfte den Preisrückgang an den Tankstellen beschleunigen. Bei Heizöl ist das bereits geschehen. Knapp und teuer bleibt jedoch der Dieselzusatz AdBlue. Hier ist das Angebot wegen der reduzierten Produktion bei den großen Herstellern einfach zu knapp. Die Preise an den deutschen Tankstellen liegen heute für LKW-AdBlue je nach Region und Bundesland überwiegend zwischen 1,60 Euro je Liter und 1,86 Euro je Liter. Für PKW-AdBlue liegen die Preise ebenfalls zwischen 1,60 Euro und 1,86 Euro je Liter.
Wirtschaftskrise drückt Nachfrage und Preise
Immer mehr Ökonomen glauben, dass die globale Wirtschaft mit Volldampf in eine Rezession schlittert. Massive Rezessionsängste drückten am Freitag auf die Rohstoffpreise, wobei Rohöl am Freitag um fast 6 % auf ein 8-Monats-Tief fiel. Die Rohöl- und Benzinpreise in den USA stürzten am Freitag regelrecht ab.
Eine Rallye des Dollars auf ein 20-Jahres-Hoch hat die Energiepreise mit nach unten gedrückt. Rohstoffhändler befürchten einen weiteren starken Anstieg der globalen Zinssätze. Außerdem dämpfte der Einbruch an den globalen Aktienmärkten das Vertrauen in die Wirtschaftsaussichten und wirkte sich sehr negativ auf die (erwartete) Energienachfrage aus.
Die Befürchtung, dass die aggressive Straffung durch die globalen Zentralbanken das Wirtschaftswachstum verlangsamen wird und die Energienachfrage drückt sorgte für einen Absturz der Rohölpreise.
Ein starker Einbruch der US-Kraftstoffnachfrage wirkt sich ebenfalls negativ auf die Rohölpreise aus. Der Vier-Wochen-Durchschnitt der gelieferten Destillate in den USA, ein Maß für die Dieselnachfrage, fiel in der Woche zum 16. September die zweite Woche unter das Niveau der Corona-Krise von 2020. Auch die US-Benzinnachfrage sank auf das niedrigste Niveau seit 1997. Hinzu kommt die Schwäche des globalen Flugverkehrs, die die Nachfrage nach Flugbenzin (Kerosin) dämpft und sich negativ auf die Rohölpreise auswirkt.
Heizölpreise geben kräftig nach

Bei Heizöl liegen die Preise am Montag im Bundesmittel bei gut 155,8 Euro je 100 Liter, berichte der Branchendienst Tecson. Auf dem inländischen Heizölmarkt gab es im Start der neuen Woche deutliche Preisabschläge, was sich Freitagabend bereits ankündigte, sagte der Branchendienst Tecson.
Heizölhändler melden für heutigen Montag mehrheitlich Verbilligungen im Bereich von 1,0 bis 3,0 ct/l.
Die Bestellaktivität beim Heizöl war bereits vorige Woche extrem hoch gewesen, so dass in fast allen Regionen mit Lieferzeiten von 3 bis 6 Wochen zu rechnen ist, sagen die Marktbeobachter. Die meisten Verbraucher haben sich aber schon mit ihrem Wintervorrat an Heizöl eingedeckt und werden sicherlich auch versuchen, mit sparsamem Verbrauch zu heizen, sagen die Spezialisten von Tecson.