Berlin - Zur Umsetzung des Green Deal der Europäischen Kommission sind erneuerbare Kraftstoffe unverzichtbar. Diese Auffassung haben fünf Bioenergieverbände anlässlich des 17. Internationalen Fachkongresses für erneuerbare Mobilität in Berlin unterstrichen.
Nach ihrer Überzeugung wird der Verbrennungsmotor auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen. Um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, drängen der Bundesverband Bioenergie (BBE), der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe), die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP), der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) und der Fachverband Biogas (FvB) darauf, die Treibhausgas-(THG)-Minderungsquote bis 2030 auf 16 % anzuheben.
Zum anderen fordern die Verbände, dass erneuerbare Kraftstoffanteile keinem zusätzlichen CO2-Preis unterliegen. Bekanntlich sei bereits eine Befreiung von Biokraftstoffen von dem ab 2021 in Deutschland geltenden Emissionshandel für Kraft- und Brennstoffe vorgesehen. Der Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor sollte den Verbänden zufolge bis 2030 auf 20 % angehoben werden.
Anteil an Biokraftstoffen von 20 % dringend benötigt
Geplant sind auf EU-Ebene bisher 14 %. Eine stärkere Anhebung sei von der Branche zu schaffen, insofern es auch den politischen Willen dazu gebe, hieß es dazu in Berlin. Außerdem zeige eine Energiereferenzprognose, dass ein Anteil an Biokraftstoffen von 20 % dringend benötigt würde. Grund dafür sei, dass die Elektromobilität bis 2030 keine THG-Einsparungen erzielen könne, da ihr Anteil noch zu gering sei.
Diese Aussage wurde indirekt vom Mineralölwirtschaftsverband (MWV) bestätigt. Auch in einem Szenario mit 10 Millionen E-Autos und 60 % mehr Güterverkehr auf der Schiene bis 2030 sei laut einer Analyse von Boston Consulting und der Prognos AG eine CO2-Lücke von 19 Mio. t durch erneuerbare Kraftstoffe zu schließen, erklärte MWV-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen. Um dieses Ziel zu erreichen, hält er eine Umstellung der heutigen Energiesteuer für Benzin und Diesel auf eine CO2-Bepreisung für geeignet. Das würde erneuerbare Kraftstoffe steuerfrei stellen und somit einen echten Anreiz für Investitionen in diese klimafreundlichen Kraftstoffe darstellen.