Messezeit in München. Die Bayerischen Warenbörse hatte zwei Tage zu einem Austausch rund um ökologisch erzeugte Rohstoffe geladen. Die Messe "Munich Organic" fand zum dritten Mal statt und richtete sich an ein Fachpublikum aus Produzenten, Händlern und Vertretern der Lebensmittelindustrie.
Viele Besucher aus dem Ausland auf Bio-Messe
„Wir haben den Einzugsbereich unserer Messe ausgebaut und konnten in diesem Jahr zum Beispiel auch Besucher aus den Baltischen Ländern, Frankreich und Großbritannien begrüßen“, freut sich Oliver Henry, Syndicus der Bayerischen Warenbörse, über die gute Nachfrage. Knapp 300 Teilnehmer nutzen die Gelegenheit, um sich auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und Netzwerke auszubauen.
Derzeit prägt eine zurückhaltende Nachfrage die Märkte der Bio-Branche. Stark in der Diskussion waren die Preise für Ware aus dem EU-nahen Ausland und Verbandsware.
Zurückhaltende Nachfrage nach Bioprodukten
Der Preisdruck auf die Vermarktung heimischen Getreides steigt. Als Grund wurden vor allem die geringeren Produktionskosten im Ausland genannt. Viele Branchenexperten sprachen an, dass sich Kunden nur kurzfristig mit Waren in kleineren Mengen eindecken, um auf die stark schwankenden Preise reagieren zu können.
Auch für die künftige Ernte, so berichtete ein Teilnehmer, wurden nur sehr zurückhaltend Verträge geschlossen. Das Organisationsteam der Messe in München sieht die diesmal etwas geringeren Besucherzahlen auch der allgemeinen Marktsituation im Bio-Bereich geschuldet. Die rückläufige Nachfrage macht sich auch hier bemerkbar.
Ukraine als Gastnation auf der Messe
In diesem Jahr war auch die Ukraine als Gastnation zur Messe eingeladen. Die Ukrainische Abordnung hatten Informationen von mehr als 90 ukrainischen Firmen, die Bio-Getreide und Ölsaaten in zwölf Produktkategorien liefern können im Gepäck.
Kontakte knüpfen und festigen
Laut Olena Deineko, Koordinatorin der Organic Initiative, Ukraine, bot die Messe eine willkommene Möglichkeit, neue Vermarktungspartner zu finden und die Zusammenarbeit mit bestehenden Kontakten zu festigen.
Tiefergehende Informationen zu der ukrainischen Bio-Agrarlandschaft gab der Vortrag von Serhij Galashevskyi, Direktor of Organic Standard Ltd in Kiev, in dem er über den Export von Bio-Produkten und die derzeitige Exportsituation aus seinem Land ausführte.
Oganic Standard ist eine Zertifizierungsstelle in der Ukraine und vereint mehr als 75 Prozent der biologisch-arbeitenden Landwirtschaftlichen Betriebe unter sich. In einer anschließenden, regen Diskussion rund um das Thema berichtete Amos Ramsauer, Geschäftsführer und Leiter Bioproteine der Agriprotein GmbH, Cloppenburg, von seiner Zusammenarbeit mit den ukrainischen Partnern vor und während der Russischen Invasion in die Ukraine. Diese werde weiterhin aktiv vorangetrieben und ausgebaut.