
Hamburg - In der ordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins der Getreidehändler der Hamburger Börse e.V. (VdG e.V.) kam heute die Branche des Groß- und Außenhandels mit Getreide, Ölsaaten, Futtermitteln und Hülsenfrüchten zusammen.
Verbandsvorsitzender Thorsten Tiedemann beleuchtete den aktuell angespannten Markt, in dem Lebensmittel- und Futtermittelpreise immer wieder neue Rekorde erreichen: „Weltweit wurden in den vergangenen Jahren mehr Getreide und Ölsaaten verbraucht als produziert. Die aktuell erneut steigende Nachfrage lässt sich daher nicht aus Beständen decken – die Preise gehen in die Höhe.“ Das regnerische Frühjahr in Europa habe immerhin das Pflanzenwachstum auf den Feldern unterstützt. Gute Erträge könnten die Preisentwicklung etwas dämpfen.
Branche setzt auf neue Züchtungstechniken
Aus den Sektionen Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit und Markt und Agrarpolitik berichteten die Vorsitzenden Jaana Kleinschmit von Lengefeld und Andreas Schiwek. Die Ergebnisse der Studie der Europäischen Kommission über Neue Züchtungstechniken vom 29. April bewertet Kleinschmit als positives Signal: „Die EU muss ihre Gesetzgebung für Neue Züchtungstechniken an den Stand der Wissenschaft anpassen. Sonst verliert Europa den Anschluss an den Weltmarkt. Wenn wir außerdem die Ziele des Green Deal erreichen wollen, müssen uns innovative Methoden zur Verfügung stehen.“
Andreas Schiwek legte die Verbandsposition zum geplanten deutschen Lieferkettengesetz dar: „Wir setzen uns dafür ein, dass die Verantwortung nicht allein auf den Unternehmen lastet. Die Politik muss Lösungen entwickeln, die für alle tragbar sind. Auch gilt es, den Verbraucher einzubinden und ihn für die Tragweite seiner Kaufentscheidungen zu sensibilisieren.“