Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat im letzten Frühjahr eine Holzbauoffensive ausgerufen. Ein Teil der Offensive ist die Holzbaufachberatung Bayern. Durch Information und Wissenstransfer auf lokaler Ebene bei den Gemeinden, Städten und Landkreisen, aber auch bei Architekten und Bauingenieuren soll Holz noch häufiger zur Anwendung kommen.
Dr. Jürgen Bauer, Geschäftsführer Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH mit proHolz Bayern gGmbH hat noch einmal die 10 schlagenden Argumente für den Holzbau aufgelistet.
1 Holz schützt das Klima
Jeder Kubikmeter verbautes Holz bindet rund eine Tonne CO2 langfristig. Jeder gefällte Baum schafft Platz für neue Bäume, die der Luft aktiv CO2 entziehen. Jedes Haus aus Holz trägt dazu bei, dass CO2-Emissionen aus der Herstellung anderer CO2-intensiver Baustoffe vermieden werden.
2 Holz wächst nach
Während andere Rohstoffe, die zum Bauen benötigt werden, immer knapper werden, wächst Holz laufend nach. Das seit 300 Jahren gelebte Prinzip der Nachhaltigkeit stellt sicher, dass immer genug Holz vorhanden ist.
3 Holz ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor

Holz stofflich zu nutzen – also z. B. als Baustoff – erhöht die Wertschöpfung, die mit dem heimischen Rohstoff erzielt werden kann. Knapp 200 000 Menschen leben in Bayern von Wald & Holz. Die Branche zählt zu den großen Arbeitgebern des Landes, die Arbeitsplätze liegen meist im ländlichen Raum.
4 Holz ist ein hoch entwickelter Baustoff
Intensive Forschung und Entwicklung haben neue Holzwerkstoffe hervorgebracht, die neue Bauweisen erlauben und sogar Stahlbetonplatten ersetzen können.
5 Holz bringt Vielfalt in der Gestaltung
Computerbasierte Berechnungs- und Fertigungsmethoden erlauben völlig neue Formen. Das älteste Konstruktionsmaterial wird gerade zum Inbegriff moderner Architektur und Baukunst.
6 Holz eignet sich besonders für die Vorfertigung
Bauen mit Holz findet zunehmend in der Produktionshalle statt. Wände, Decken oder sogar ganze Zimmer aus Holz werden präzise und witterungsunabhängig vorgefertigt. Die Gebäudeteile werden zur Baustelle transportiert und zusammengesetzt. Der Bau erfolgt lärm- und störungsarm. Die Gebäude sind somit in kürzester Zeit errichtet.
7 Holz trägt ein Vielfaches seines Gewichts
Holz hat eine hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht. Gebäudeaufstockungen sind aus statischen Gründen oft nur mit Holz möglich. Der Baustoff bietet so einen entscheidenden Vorteil, wenn es um die Nachverdichtung in Städten geht.
8 Holz brennt, aber sicher
Holz kann brennen, aber wie alle anderen Bauten müssen Holzbauten die behördlichen Sicherheitsbestimmungen erfüllen. Wenn es zu einem Brand kommt, ist das Brandverhalten von Holz im Gegensatz zu anderen Baustoffen gut berechenbar und kontrollierbar. Holz brennt langsam ab. Unter der verkohlten Schicht bleibt es unbeschädigt, die Tragfähigkeit bleibt lange erhalten.
9 Holz fühlt sich gut an
Holz riecht gut, fühlt sich gut an und sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Es ist ein warmer Baustoff, der dem menschlichen Körper keine Wärme entzieht. Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben und sorgt damit für ein natürlich reguliertes Raumklima.
10 Holz macht keinen Abfall
Holzhäuser können am Ende ihrer Lebensdauer einfach rückgebaut werden. Einzelne Bauteile können wiederverwertet werden. Was nicht mehr gebraucht wird, kann verbrannt werden. Dabei wird der beim Wachstum der Bäume gespeicherte Kohlenstoff wieder frei und der CO2-Kreislauf schließt sich.