Ihre Majestät – nicht hoch zu Ross, sondern in der Fahrerkabine eines Harvesters mit 360 Pferdestärken. Die Bayerische Waldkönigin Kerstin Seitz konnte jetzt im Gebiet des Forstbetriebs Allersberg ihr Können beim Steuern dieses technischen Monstrums zeigen – und das machte sie perfekt.
In Allersberg werden derzeit noch die Folgen des Gewittersturms vom 18. August 2019 aufgearbeitet. Weil die verkeilten Bäume ein gewaltiges Sicherheitsrisiko darstellen, sind dafür Harvestoren im Einsatz. Bei einem Pressegespräch warb die Waldkönigin für eine sichere Schadensaufarbeitung. Hier war es schwer gewesen, sich nach der Kalamität erst einmal einen Überblick über den Schaden zu verschaffen. Kein Wunder, erstrecken sich doch die Betriebsflächen über 93 Kilometer Luftlinie von Hechlingen bis in den nordöstlichsten Zipfel des Nürnberger Lands.
Die rund 30 000 Festmeter angefallenes Schadholz sind noch nicht vollständig aufgearbeitet. Das erweist sich für Waldarbeiter oft als viel zu gefährlich. „Die verkeilten Bäume stehen nicht selten unter extremer Spannung“, erläutert der kommissarische Forstbetriebschef Harald Schiller. Schlimmste bis tödliche Unfälle können die Folge sein. Richtig spielerisch hingegen sieht es aus, wenn Maschinenführer Wolfgang Mayer seinen 24,5-Tonnen schweren, 360 PS starken finnischen Harvester „Ponsse Bär“ durch die Wälder steuert, der Bäume förmlich „pflückt“, entastet und zurechtsägt.