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Waldschutz

Waldbrandgefahr: Pulverfass Schadholz

Vorsicht
Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Freitag, 21.08.2020 - 13:03

In den Wäldern lagern große Mengen an leicht entzündbarem Kalamitätsholz. Das facht das Risiko und die Heftigkeit von Bränden an.

Hitze und Trockenheit steigern das Waldbrandrisiko. Viele Regionen Deutschlands leiden im dritten Jahr in Folge unter zu geringen Niederschlägen. Dass macht Wälder anfällg für Kalamitäten. Besonders der Borkenkäfer hat für einen immensen Anfall an dürren Bäumen im Wald gesorgt.

Selbst dort, wo das Schadholz aufgearbeitet wurde, befinden sich Stämme und Reisig noch im Wald. Im Falle eine Brandes würde das trockene Holz wie ein "Beschleuniger" wirken. Die Bilder aus Australien sind Vielen noch lebhaft in Erinnerung. Auch hier heizte - im wahrsten Sinne des Wortes - trockenes Unterholz das Brandgeschehen an.

Arbeitsgemeinschaft Rohholz fordert schnellen Anstranport

Leonhard Nossol, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Rohholz (AGR), meint zur aktuellen Situation in den Wäldern: "Noch nie war die Menge vertrockneter Bäume so groß. Alleine in Nordrhein-Westfalen konnten über 5 Mio. Kubikmeter noch nicht abgefahren werden.“

Um die Bedrohung zu verringern, müssten laut AGR einerseits große Brandschutzdisziplin eingehalten und außerdem die Brandlast schnellstmöglich aus den Wäldern gebracht werden.

Langfristige Entlastung schaffen könne neben der Modernisierung des Gleisnetzes und der Schaffung von Verladeinfrastrukturen auf der Schiene auch die generelle Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichtes (zGG) von Holztransporten. Durch eine Erhöhung auf 44 Tonnen könnte die Zuladung um 20 % erhöht werden. Aktuell gelten nicht in jedem Bundesland die gleichen Bedingungen, was den grenzüberschreitenden Abtransport erschwert.

„In erster Linie brauchen wir jetzt dringend bessere politische Rahmenbedingungen, wie beispielsweise eine bundeseinheitliche Regelung des erhöhten zulässigen Gesamtgewichts für LKW Schadholztransporte. Nur so kann der schnelle Abtransport des Holzes aus den Wäldern auch in Zukunft gewährleistet werden“, fordert Lukas Freise, Geschäftsführer des Verbandes.