Als im Frühjahr 2020 die neue waldbauliche Förderrichtlinie der Bayerischen Forstverwaltung (FoV) mit deutlich attraktiveren Fördersätzen dank zusätzlicher Fördermittel des Bundes anlief, war mit einer steigender Nachfrage zu rechnen. Eine so überwältigende Nachfrage des Waldbesitzes wie in den Jahren 2020 und 2021 hatte jedoch niemand erwartet.
Im vergangenen Jahr hat die FoV rund 32.000 Förderanträge mit 103 Mio. € Fördermitteln abgewickelt – davon knapp 24.000 Anträge auf finanzielle Unterstützung waldbaulicher Maßnahmen. Mehr als 48 Mio. € hat der Freistaat zum Aufbau zukunftsfähiger Wälder ausbezahlt, weitere 36 Mio. € für die insektizidfreie Borkenkäferbekämpfung. Diese Unterstützung ist in Zeiten des Klimawandels weiterhin dringend nötig.
Die Zeiten ändern sich, Extreme nehmen zu
Die meisten Waldbesitzer haben die Auswirkungen des Klimawandels schon am eigenen Leib zu spüren bekommen. Hitze und lange Trockenperioden schwächen alte Bestände und bieten Insekten wie dem Borkenkäfer gute Vermehrungsbedingungen. Die absterbenden Bäume und die Bekämpfung der Schädlinge erfordern zügige Aufarbeitung. Auch lokale Stürme bringen das lang gepflegte Erbe zu Boden.
Langfristige geplante Naturverjüngungsverfahren oder Vorbaumaßnahmen sind nur noch bedingt möglich – die Reaktion auf Schäden wird die Regel und langfristig vorbeugen immer schwieriger. Damit ändern sich auch die Baumarten und Verjüngungsverfahren. Wiederaufforstungsflächen nach Schäden werden immer größer und Konkurrenzvegetation wie die Brombeere besiedelt die Flächen schneller, als man mit der Aufforstung nachkommt.