
München - Für die Familienbetriebe Land und Forst Bayern gibt es derzeit viele heiße Themen. Vereinsvorsitzender Fürst zu Oettingen-Spielberg warnte, dass im neuen Artenschutzgesetz Ökologie vor Ökonomie stehe. Er sagte: „Dies ist ein Bruch mit allem, was in der Konferenz von Rio vereinbart wurde, nämlich die Gleichwertigkeit von Ökologie, Ökonomie und Sozialem“.
Auch die Situation in den Wäldern sieht er als sehr dramatisch an. Der Verein werde sich zusammen mit dem BBV und dem Bayerischen Waldbesitzerverband einsetzen, Waldbesitzern beim Waldumbau, der Wiederherstellung strapazierten Waldwege und der Ankurbelung des Holzverbrauchs zu helfen. „Wir spüren, dass die Steinbranche einen großen politischen Einfluss hat. Hier müssen wir dagegenhalten“, so zu Oettingen-Spielberg.
Auch müsse die CO2-Senkenwirkung des Waldes finanziell honoriert werden. „Es ist mehr als gerecht, dass derjenige, der CO2 entfernt, dafür eine Unterstützung bekommt. Zu große Hoffnungen dürfen wir uns aber nicht machen“, erklärte der Vorsitzende.
Auch der Vorsitzende des Dachverbandes der Familienbetriebe Land und Forst in Berlin, Max Freiherr von Elverfeldt, war zur Versammlung gekommen. Er ist seit Mai diesen Jahres der Nachfolger von Michael Prinz zu Salm-Salm. Er dankte Fürst zu Oettingen-Spielberg und dem Landesverband für sein Engagement in Berlin. Er betonte auch, dass das Desaster im Wald und der dramatische Holzmarkt in der Bundespolitik angekommen seien. Zu den Diskussionen über die CO2-Senkenwirkung des Waldes meinte er: „Es ist klar und logisch, dass der Wald als Leidtragender Geld bekommen muss. Man braucht ein Konzept. Zusammen mit anderen Verbänden ist noch viel zu tun.“
Umweltminster Glauber spricht sich für Entschädigung aus
Seinen letzten Bericht präsentierte der langjährige Geschäftsführer Wolfgang v. Dallwitz von der Bundesgeschäftsstelle in Berlin, da er in den Ruhestand geht: „Wir stehen für Biodiversität, welche die Land- und Forstwirtschaft geschaffen hat. Wir müssen aufpassen, dass uns nicht die Butter vom Brot genommen wird.“
Als Gastredner ging Thorsten Glauber, Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, kurz auf einige Themen ein. Auch er sprach sich für die Anerkennung des Waldes als CO2-Senke aus: „Der Wald ist mit 80 Millionen Tonnen die größte Senke und es ist ein Faktor der Gerechtigkeit, dass er dafür eine Entschädigung bekommt.“
Glauber gab auch ein klares Plädoyer für den Nutzwald ab: „Nur Schutzwald ist nicht die Lösung.“ Holz sei ein einmaliger Baustoff. Er müsse aber regional genutzt werden. „Es kann nicht sein, dass genau so viel Holz exportiert wie importiert wird“, so der Umweltminister.
Der Politiker der Freien Wähler versicherte, dass die im Jahr 2020 beginnenden Biotop-Kartierungen nicht in einer „Black-Box“ durchgeführt werden, sondern mit Information der Betroffenen und mehr Transparenz ausgeführt werden. Eines machte der Minister aber auch klar: „Die Ergebnisse werden besprochen, aber nicht wie auf einem Basar gehandelt.“