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Holzversorgung

Selbst Laubholz wird knapp

Laubholz
Ulrich Graf
Ulrich Graf
am Montag, 25.04.2022 - 13:26

Bei der Versorgung mit Laubholz gibt es zunehmende Engpässe. Ein Problem, das es nach Ansicht der AGR nicht geben müsste.

Bei der Versorgung mit Laubholz gibt es zunehmende Engpässe. Eine Firma, die darunter leidet ist die Laubholzindustrie Templin (HI Templin). Das Unternehmen steht stellvertretend für viele Laubholzsägewerke in Deutschland, die sich aufgrund von zunehmend schwieriger Rohstoffversorgung mit immer größeren Problemen konfrontiert sehen.

Ein Grund für die Sorgen um die Zukunft der Laubholzverarbeitung in Deutschland sind auch die Forderungen nach mehr Nutzungsverzichten, etwa in alten Buchenwäldern, die unter anderem im kürzlich veröffentlichten Aktionsplan natürlicher Klimaschutz des Bundesumweltministeriums gefordert werden.

CO2-Speicherleistung der Wälder sinkt bei höherem Alter

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz stuft die aktuelle Sitution als paradox an: Obwohl das Potenzial für eine verstärkte nachhaltige Nutzung in den Wäldern vorhanden wäre und eine weltweit robuste Nachfrage nach Produkten herrscht, sinkt die Menge des verfügbaren Rohstoffs kontinuierlich.

Dabei haben Untersuchungen gezeigt, dass mit höheren Alter von Waldbeständen deren Kohlenstoff-Speicherleistung sinkt. Das geht unter anderem aus dem Zwischenbericht zum „Klimaplan Brandenburg“ hervor. Er empfiehlt deshalb den Ausbau der Holzverwendung. „Der Klimaplan für Brandenburg hat viele gute Ansätze, für eine konsequente Umsetzung braucht es aber auch eine konsequente Nutzung des heimischen Rohstoffs“, kommentiert AGR-Geschäftsführer Lukas Freise.

Nutzung und Naturschutz schließen sich nicht aus

Für Antje Maschmann-Fehrensen, Geschäftsführerin der HI Templin ist Holz der Rohstoff für die Herstellung zahlreicher klimafreundlichen Produkte. Dabei schließen sich die Bewirtschaftung der Wälder und die damit einhergehende Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz und der Naturschutz nicht aus. Vielmehr bedürfe es hier der konstruktiven Zusammenarbeit anstelle von ideologisch geprägten Auseinandersetzungen.

Bund Naturschutz in Bayern fordert Nationalpark Steigerwald

Ganz andere Töne kommen vom Bund Naturschutz in Bayern anlässlich des Tag des Baumes. Er unterstreicht die Forderung die staatlichen Buchenwälder im Steigerwald als Naturerbe in einem Nationalpark zu überführen. Gerade in Zeiten des Klimawandels dränge sich ein Nationalpark Steigerwald förmlich auf, betont der BN-Waldexperte Ralf Straußberger.