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Personalie

Medaille für scheidenden Präsidenten

Ludwig Holly
am Dienstag, 04.08.2020 - 07:57

Der langjährige Präsident der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Olaf Schmidt, wurde mit der Staatsmedaille in Silber in den Ruhestand verabschiedet.

LWF Kaniber Schmidt Pröbstle
Als exzellenten Fachmann mit Herzblut, Weitblick und schier unerschöpflichem Wissensschatz würdigte Forstministerin Michaela Kaniber den Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), Olaf Schmidt. Sie verabschiedete ihn mit der Staatsmedaille in Silber in den Ruhestand. „Sie haben die Landesanstalt in den vergangenen 20 Jahren zu einem bundesweit führenden Forschungs- und Kompetenzzentrum für alle Fragen rund um den Wald entwickelt. Dass Bayern in der forstlichen Forschung weit über die Landesgrenzen hinaus größtes Ansehen genießt, ist maßgeblich Ihrem Sachverstand und unermüdlichen Einsatz zu verdanken“, sagte Kaniber. Am 1. August wird der 55-jährige Dr. Peter Pröbstle – bisher Forstchef und stellvertretender Behördenleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth – seine Stelle als LWF-Präsident antreten.
Wie schon erwähnt: Über 20 Jahre hat Olaf Schmidt die LWF geleitet, geprägt und sie mit seiner Belegschaft weit über Bayern hinaus zu großem Ansehen geführt. Hier ein kurzer Rückblick: Geboren wurde er am 7. Juli 1956 in Tettau im „Frankenwald“ im oberfränkischen Landkreis Kronach. Ab 1976 studierte er Forstwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Gebürtiger Oberfranke

Seine berufliche Tätigkeit begann er im Jahr 1984 an der damaligen Oberforstdirektion Bayreuth, bevor er dann wieder im Jahr 1987 nach München zurück kam, wo er 5½ Jahre lang Mitarbeiter im Waldbaureferat des Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten war.

Anschließend wechselte Schmidt als Leiter des Sachgebiets „Waldökologie und Waldschutz“ erstmals an die LWF in Freising-Weihenstephan. Dort sollte er aber noch nicht bleiben, denn nach siebenjähriger erfolgreicher Tätigkeit wurde er für ein knappes Jahr als Referatsleiter für Wald- und Naturschutz noch einmal ans Staatsministerium in München versetzt. Seine nächste Arbeitsstelle war dann wieder in Freising, wo er am 1. März 2000 die Leitung der LWF übernahm.
Von Anfang an war es Schmidt wichtig, die in der angewandten forstlichen Forschung gewonnenen Erkenntnisse so aufzubereiten und zu vermitteln, dass Förster und Waldbauern sie direkt in der Praxis anwenden können. Neben zahlreichen eigenen Publikationen setzte sich Schmidt mit Nachdruck für eine verstärkte Veröffentlichungstätigkeit an der LWF ein. Dabei half er mit, so erfolgreiche und in der Praxis geschätzte Publikationsreihen wie „LWF aktuell“ und „LWF Wissen“ zu begründen und zu etablieren.

LWF engagiert sich in modernen Online-Medien

Unter seiner Leitung engagierte sich die LWF auch in modernen Online-Medien wie zum Beispiel der forstlichen Wissensplattform www.waldwissen.net und sie setzte Forschungsschwerpunkte in Fortschrittsbereichen wie der satellitengestützten Fernerkundung oder den digitalen, geodatenbasierten Beratungswerkzeugen – beispielsweise für die Baumartenwahl im Zeichen des Klimawandels.

In zahlreichen Printmedien gab Schmidt sein profundes Wissen an die Leser weiter. Sein besonderes Interesse galt dabei dem Waldschutz, dem Natur- und Artenschutz im Wald, den seltenen einheimischen und fremdländischen Baumarten und der Forstgeschichte. Aber neben seinem großen Fachwissen ist es seine stets freundliche, aufgeschlossene und kommunikative Art, die ihn zu einer großen Persönlichkeit macht.

Mit viel Engagement unterstützte er auch die Berichterstattung im Wochenblatt und er stand mit seinen reichen Erfahrungen und seinem umfangreichen forstlichen Wissen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verlags immer gerne mit Rat und Tat zur Seite.