
Auch die Südtiroler Rinderzüchter atmen auf. Nach zweijähriger Coronapause, finden endlich wieder Tierschauen statt, so die Fleckvieh-Gebietsschau. An der Reihe war in diesem Jahr das Oberpustertal. Etwa 120 Tiere wurden im Vorfeld bestens für die Schau trainiert und hergerichtet.
Unter den ausgestellten Tieren fanden sich auch fünf Pustertaler Sprinzenkühe mit ihren Kälbern. Die Sprinzen sind eine autochthone Rasse, die sich wieder zunehmender Beliebtheit, vor allem im Mutterkuhbereich, erfreut. Genau 760 Herdebuchtiere sind wieder in Südtirol registriert.
Das Oberpustertal ist eine starke Fleckviehregion mit zahlreichen engagierten Züchterfamilien und so konnte man gespannt auf die Auswahl der Schautiere blicken, denn zuletzt traf man sich an gleicher Stelle in Toblach im Jahr 2017.
Schon der Blick in den Katalog offenbarte: Die Züchter konnten die Leistung der Tiere weiter verbessern. Die Jungkühe traten mit einer durchschnittlichen Einsatzleistung von 31,3 kg an – vor fünf Jahren waren es noch 29,5 kg – und die Mehrmelkkühe hatten 9573 kg zu Buche stehen statt 8862 kg. Auch die Inhaltsstoffe sind stabil oder sogar etwas im Plus.
In diesem Jahr war es die Schau der Fleckvieh-Bullen Riaza und Remmel. Elf Riaza- und zehn Remmel-Nachkommen waren im Katalog aufgelistet.
Fünf Nachkommen waren von Mint, von Mogul und Warrior je 4. Als erfolgreich entpuppte sich auch der Bulle Mounteverest, der 3 Töchter im Ring hatte, die alle einen 1. oder 2. Platz in ihren Gruppen belegten.
Bianca holt Gesamtsieg

Als Preisrichter war erstmals Rupert Viehhauser aus Österreich geladen, und er hatte sichtbar Freude an den herrlichen, typstarken Tieren.
Zu gerne hätte er ein paar dieser Schönheiten mit nach Hause auf seinen Betrieb in Kleinarl genommen. Allen voran die jugendliche Gesamt-Reservesiegerin, die harmonische und euterstarke Mounteverest-Tochter Luana von Sebastian Wierer aus Rasen/Antholz.
Der Gesamtsieg ging aber in diesem Jahr an die Familie Monthaler mit ihrer bereits schauerprobten, kapitalen Manuap-Tochter Bianca, die sich altmelkend in einem bestechenden Fleckviehtyp präsentierte. Insgesamt brachten Monthalers vier Kühe aus ihrer B-Kuhfamilie aufs Siegerpodest.
Der Gesamteutersieg blieb in der Gemeinde und ging an die wunderschöne Riaza-Tochter Elka von Toni Lanz aus Toblach. Bei den Kalbinnen freute sich Robert Kiebacher sichtlich über den Sieg seiner Hermelin-Tochter Rebe.

Auch die Jugend war wieder vertreten und nach dem sich die Bambini mit ihren Kälbern noch außer Konkurrenz präsentieren durften, hieß es für die Jungzüchter volle Konzentration.
Während sich den Typsieg Klaus Strobl mit seiner vielversprechenden Riaza-Tochter Simone holte, ging der Vorführsieg in einem Kopf-an-Kopf-Duell zugunsten von Daniel Stoll knapp vor Elias Messner aus.