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Rinderzucht

Züchter feiern Parade der Bullen

Ariane Haubner, Rinderzucht
Ariane Haubner
am Dienstag, 10.05.2022 - 13:00

Erste Bullenparade des Besamungsvereins Neustadt/Aisch am neuen Standort mit Publikum vor Ort lockt wahre Besuchersströme an.

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Endlich. Nach zwei Jahren Bullenparade ohne Zuschauer live und vor Ort durfte in diesem Jahr das beliebte Züchterfest des Besamungsvereins Neustadt/Aisch (BVN) wie gewohnt am 1. Mai über die Bühne gehen. In diesem Jahr ein besonderes Ereignis, denn in den vergangenen Jahren hat sich einiges getan beim BVN, seinen Mitarbeitern und natürlich auch den Bullen. Diese zogen bereits im März 2021 an den neuen Standort am Franz-Ehrsam-Weg etwas außerhalb von Neustadt/Aisch um.

Inzwischen ist die Station mit ihrem neuen Produktions- und Informationszentrum in Betrieb und wurde am Vorabend der Parade offiziell eröffnet. Das Interesse war enorm. Geschätzt über 4000 Besucher bevölkerten das Stationsgelände, das vom BVN in einen kleinen Jahrmarkt mit Landtechnikausstellung und Festzeltbetrieb verwandelt wurde. Aber auch der Link zum Livestream wurde häufig und gerne angeklickt.

Trotz des nochmals vergrößerten Rahmenprogramms standen die Vierbeiner im Zentrum der Veranstaltung. Am Schauring vor den Bullenställen fassten allein die drei Tribünen etwa 1400 Zuschauer. Viele Züchter waren gekommen und für einige gab es ein Wiedersehen mit ihren ehemaligen Schützlingen, die bestens herausgebracht und gelassen ihre Bahnen zogen.

Insgesamt 75 Bullen wurden präsentiert. Unter der Begrüßung des Vorstandsvorsitzenden Josef Schleicher eröffneten die Vertreter der Rassen Angus, Limousin, Pinzgauer und Holstein das Schaulaufen.

Lord Ursus und Mega präsentieren Fleisch

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Dann standen schon die Fleckviehbullen bereit. Der Fleischbulle Lord Ursus PP* steht nicht nur Mutterkuhhaltern zur Verfügung, sondern kann auch von Milchviehhaltern, die von schwächeren Kühen keine weibliche Nachzucht produzieren wollen, über männlich gesextes Sperma eingesetzt werden. „Beef on Dairy“ lautet das Schlagwort, das aus der Holsteinzucht kommt.

Ähnliches gilt auch für den Bullen Mega PP*, der aus der Doppelnutzung stammt. „Beef and Dairy“ – das kann Fleckvieh zu jeder Zeit und das ist auch unser Slogan für die Zukunft. Wir müssen hier das Rad nicht neu erfinden“, betonte Dr. Johannes Aumann, Geschäftsführer des BVN.

In diesem Sinne kamen die jüngsten Nachwuchsbullen – die Starter – in den Ring. Teilweise noch so neu, dass ihr Sperma noch in der obligatorischen Quarantäne ist. So auch beim Wuhudler-Sohn Wolfenhof. Eine Besonderheit sind die Halbgeschwister- oder Enkel-Gruppen. Hier waren zunächst Villeroy-Enkel zu sehen. Die Vorstellung der Sehrgut-Enkel übernahm dann Andrea Hefner, Bereichsleiterin für Tierzucht und Export.

Starke Söhne von starken Vätern

Weiter ging es mit starken Söhnen von starken Vätern. Der beste Zar-Sohn Zion war ebenso zu sehen wie der vom BVN-Top-Vererber Orka stammende Ocean. Mit Haxel und Hype wurden zwei Hulio-Söhne präsentiert. Schließlich kamen auch die ersten hornlosen Jungvererber in den Ring.

Die Stiere präsentierten, wie breit die Zucht auf Hornlosigkeit inzwischen aufgestellt ist. Zu sehen waren u. a. Moneymaker PP*, Vangelis P*S, der beste Weekend-PP*-Sohn Win Pp*, der Mysterium-Pp*-Sohn Myfavorite P*S oder Highfive PP*.

Bullenparade in Neustadt/Aisch

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Unter dem Motto „das Beste vom Besten“ kamen erneut interessante, zuchtwertstarke Bullen in den Ring. Mit Sunshine zeigte sich ein bei den Züchtern sehr begehrter Bulle. Bereits stärker eingesetzte hornlose Bullen folgten. Darunter Hektar P*S, Mais PP*, Happytoo PP* sowie IQ P*S. Natürlich durften auch die Söhne des bekannten BVN-Vererbers Hokuspokus nicht fehlen. Sein Bester Nachkomme ist aktuell Hephaistos.

Genomische Bullenväter im Ring

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Nun wurden die Vererber etwas älter und mit Wonderland, Easy, Sehrcool, Hulio und McGyver standen genomische Bullenväter im Ring. Gleiches dann aus der Hornlossparte mit Maui PP* oder Memory PP*.

Auch wenn die genomischen Jungvererber züchterisch immer mehr im Fokus stehen, so sind die nachkommengeprüften Bullen nach wie vor der Höhepunkt der Parade. Zu sehen war beispielsweise der Herzschlag-Sohn Hayabusa. Sein Tiroler Vater war sofort im Anschluss zu sehen. Eine weitere Berühmtheit wurde mit Orka gezeigt.

Mit den fast 10-jährigen Bullen Villeroy und Sehrgut waren die „Oldies“ des Tages im Ring.

Mit Bullen, wie dem Mahango-Sohn Mylife Pp*, dem interessanten Neueinsteiger Percussion oder Irregut P*S wurde der Weg für den Star des Tages geebnet: Hokuspokus, der zuchtwertstarke, komplette Hurly-Sohn wurde von Stallmeister Andreas Kreuzer persönlich vorgeführt, bevor mit dem großen Schlussbild die erste Live-Bullenparade am Franz-Ehrsam-Weg erfolgreich zu Ende ging.

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