Bonn - Aktuell gibt es 105 Wolfsrudel in Deutschland. Das geht aus neuen Erhebungen der Bundesländer hervor, die durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) zu den amtlich bestätigten deutschen Wolfszahlen zusammengeführt wurden.
Das Wolfvorkommen konzentriert sich weiterhin auf das Gebiet von der sächsischen Lausitz in nordwestliche Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen.
Zudem konnten in den Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein jeweils einzelne territoriale Wölfe bestätigt werden. Weitere territoriale Vorkommen konnten in Thüringen und Bayern nachgewiesen werden. Die meisten Wolfsrudel leben in Brandenburg (41), gefolgt von Sachsen (22) und Niedersachsen (21).
Die Anzahl der Totfunde ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls angestiegen. Waren es im Monitoringjahr 2017/2018 noch 61 tote Tiere, so sind nun 99 Totfunde von den Bundesländern an die DBBW gemeldet worden. Das entspricht einem Plus von 60 Prozent. Mehr als die Hälfte der 83 durch den Verkehr getöteten Wölfe waren Welpen. Auch die Zahl der illegalen Tötungen ist von 6 auf 8 gestiegen.
Anstieg der Rudelzahl um 36 %
Neben den 105 Rudeln sind weiterhin 25 Wolfspaare sowie 13 sesshafte Einzelwölfe für das Monitoringjahr 2018/19 bestätigt. Im vorhergehenden Monitoringjahr 2017/18 wurden 77 Rudel, 40 Paare und 3 Einzelwölfe nachgewiesen (Stand vom 2.12.2019).
Zur Gesamtzahl der Wölfe in Deutschland kursieren unterschiedliche Angaben. Anhand der BfN-Daten und der Tatsache, dass ein Wolfsrudel aus zwischen 3 und 11 Wölfe umfasst, lassen sich folgende Zahlen ermitteln.
Die Zahl der in Rudel auftretenden Tiere liegt zwischen 315 und 1155 (105 x 3 = 315, 105 x 11 = 1155).
25 Paare entsprechen 50 Einzeltieren
13 sesshafte Einzelwölfe.
In der Summe entspricht das 378 bis 1218 Wölfen in Deutschland im Monitoring-Zeitraum 2018/2019. Der Monitoring-Zeitraum läuft vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres.