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Medikamentierung

Weniger Stress für die Sau

Medikament zur Beruhigung
Andrea Tölle
Andrea Tölle
am Dienstag, 29.10.2019 - 09:50

Mit der Gabe von Metacam hat Familie Schmieg aus Rot am See durchweg positive Erfahrungen gemacht.

Rot am See - Die Sauen haben weniger Stress und weniger Schmerzen, sie bleiben während der Geburt ruhiger und die Gefahr einer Mastitis-Metritis-Agalaktie (MMA) ist geringer – mit der Gabe von Metacam hat Familie Schmieg aus Rot am See durchweg positive Erfahrungen gemacht. Seit fünf Jahren setzen sie das Mittel während der Geburt ein, seit drei Jahren, wenn das erste Ferkel da ist.

Klinischer Mastitis vorbeugen

„MMA verursacht schon in der vorklinischen Form Schmerzen und macht die Tiere unruhig“, meint Hoftierarzt Dr. Stefan Wesselmann. Rechtzeitig und oral verabreicht, helfe es frühzeitig. Nach seinen Erfahrungen geben viele Sauenhalter Metacam und sind froh, damit ein Produkt zu haben, das gut wirkt, damit der klinischen Mastitis vorbeugt, und nicht per Injektion verabreicht werden muss.

Haben Sauen Stress, etwa aufgrund von schmerzhaften Geburten, blockiert das Hormon Adrenalin die Wehentätigkeit. Deshalb verlaufen die Geburten mit Hilfe von Metacam ruhiger. Es gibt weniger erdrückte Ferkel, wenn die Sauen entspannter sind. Dabei ist Metacam kein Beruhigungsmittel wie Stresnil. Bei Stresnil schlafen die Schweine fast, reagieren kaum mehr und locken die Ferkel auch nicht mit Grunzlauten ans Gesäuge. Außerdem geraten oft die Geburt ins Stocken. „Bevor wir Metacam einsetzten, hatten wir höhere Erdrückungsverluste“, erzählt Gerd Schmieg. Die Sauen geben nun außerdem von Anfang an genug Milch, zuvor war das bei einige Sauen erst am zweiten Tag der Fall..

Überschaubarer Aufwand

Wichtig ist ihm, dass der Aufwand nicht allzu groß ist. „Es ist ja nur ein Arbeitsschritt. Man muss zur Geburt ja eh da sein“, sagt er. Mit dem Dosieren hat er keine Probleme. Denn auf der Spritze steht das Lebendgewicht der Sau. Auch halten sich die Kosten in Maßen. „Das macht etwa 2 Euro pro Sau aus“, bestätigt der Landwirt.

Familie Schmieg erzeugt Babyferkel und liefert sie nach vier Wochen zum Aufzüchter im Nachbarort. Seit langem funktioniert die Zusammenarbeit. Die 260 Sauen haben jährlich rund 600 Abferkelungen. In Zukunft soll der Bestand auf 300 Sauen erhöht werden. Dazu erweitert Familie Schmieg den Abferkelbereich mit neuen Bewegungsbuchten für die freie Abferkelung