Auf einen Blick
- Viele alte Pferde haben höhere Ansprüche an die Versorgung als junge.
- Bei Pferden über 20 Jahren kann es durch starke Abnützung der Zähne dazu kommen, dass Raufutter nicht mehr genug gemahlen werden kann. Meistens ist die Zufütterung von eingeweichten Heucobs notwendig.
- Um die Muskelmasse zu erhalten ist die Versorgung mit Aminosäuren und anderen Nährstoffen sehr wichtig.
- Orthopädische Probleme bereiten oft Schmerzen beim Aufstehen, wodurch sich manche Pferde kaum noch hinlegen.
- Das hormonell bedingte Cushing-Syndrom ist eine häufige Erkrankung alter Pferde. Durch eine lebenslange Medikamentengabe können sie aber regelrecht wieder aufblühen.
- Aus medizinischer Sicht empfiehlt sich eine Blutuntersuchung, um die Leber- und Nierenwerte zu überprüfen, sowie ein gutes Management der Entwurmung.
Wetterwechsel reichen aus

Wetterwechsel können dem Kreislauf alter Pferde zu schaffen machen und sich in Abgeschlagenheit und leichten Koliken äußern. Anregende Zusatzfuttermittel wie Weißdornextrakt sowie leichte Spaziergänge und kaltes Abspritzen der Beine kann die Senioren unten den Pferden sozusagen auf Trab bringen. Im Frühjahr, aber auch in warmen Herbstmonaten kann der Fellwechsel durch eine (Teil-)Schur erleichtert werden und in kalten und regnerischen Wintermonaten können alte Pferde von einer leicht gefütterten Regendecke auf der Weide profitieren. Aus medizinischer Sicht empfiehlt sich bei alten mageren Pferden auch eine Blutuntersuchung um die Leber- und Nierenwerte zu überprüfen sowie ein gutes Management der Entwurmung.
Wichtig ist der Blick auf die Ernährung. Bei Pferden über 20 Jahren kann es durch starke Abnützung der Zähne dazu kommen, dass das Heu nicht mehr genügend gemahlen werden kann, was sich oft durch ein starkes Einspeicheln und lange Fasern im Kot bemerkbar macht. Das sogenannte Wickelkauen deutet meist auf schwerwiegende Probleme oder auf schmerzende Zähne hin. Wird die Fütterung dem Zustand der Zähne angepasst, muss ein altes Pferd keineswegs mager sein.
Aminosäuren für die Muskelmasse füttern
Meistens ist eine Zufütterung von eingeweichten Heucobs, insbesondere in den Wintermonaten, notwendig (Richtwert: trocken abgewogen 1–1,5 kg Heucobs pro 100 kg Soll-Gewicht des Pferdes, auf mehrere Portionen am Tag verteilt). Werden Heucobs nur ungern gefressen, kann ein Wechsel der Marke helfen oder ein Teil mit eingeweichten Rübenschnitzeln (max. 1/3) ersetzt werden. Kann das Heu noch gekaut werden, darf die Beschaffenheit des Heus für Pferde mit Zahnproblemen nicht zu grob sein. Hier kann auf ein weicheres Heu (auch 2. Schnitt möglich) ausgewichen werden.
