
Fast drei Monate nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gelingt es Bayern und Mecklenburg-Vorpommern den Bau von Wildschutzzäunen fertigzustellen.
In Bayern sind die festen Wildzäune zur ASP-Abwehr entlang der Bundesautobahnen im Gebiet der Grenze zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik sind fertiggestellt, teilt Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber bei einem Vorort-Termin mit. Gleichzeitig verspricht er, dass trotz Corona-Pandemie die Vorbereitungsmaßnahmen gegen die ASP weiter auf Hochtouren laufen.
Laut Glauber sorgen die Zäune für ein neues Sicherheitsniveau und einen bestmöglichen Schutz. Eine Einschleppung der Seuche nach Bayern müsse verhindert werden, so der Umweltminister.
Gesamtlänge von 500 km erreicht
Auf einer Gesamtlänge von rund 500 Kilometern haben die zuständigen Autobahnmeistereien die bestehenden Wildzäune auf Schäden überprüft, in Stand gesetzt und vorhandene Lücken durch das Errichten neuer Zäune geschlossen. Das Umweltministerium hat dafür rund 400.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Stellen an den Fahrbahnen, Brücken und Unterführungen bleiben offen, damit Menschen sie passieren können. Im Seuchenfall können schnell und zielgerichtet Duftzäune und Wildgatter aufgestellt werden, damit Wildschweine davon abgehalten werden, sie zu überqueren, so Glauber. Der Ausbau für weitere bayerische Autobahnen, insbesondere in Richtung Österreich, ist im nächsten Jahr geplant.
Darüber hinaus wurden zentral für Bayern bislang insgesamt rund 500 Kilometer Zaunmaterial (Elektro-, Wildschutz- und Duftzäune) beschafft, die im Seuchenfall schnell und unbürokratisch vor Ort eingesetzt werden können. Zusätzlich wurden kürzlich weitere 3 Millionen Euro für weiteres Zaunmaterial zur Verfügung gestellt. Damit kann das Zaunmaterial noch einmal ungefähr verdoppelt werden.
Mecklenburg-Vorpommern: Zaun zu Polen fertig
Agrar- und Umweltminister Till Backhaus heute (30.11.) bei Pomellen in Mecklenburg-Vorpommern hat den letzten Pfahl für den Wildschutzzaun gegen den Eintrag der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gesetzt. Der Zaun zieht sich entlang der Grenze zu Polen auf rund 63 Kilometern Länge.
Dieses temporäre Bauwerk ist ein wesentliches Element unserer Schutzstrategie gegen die ASP. Seit die ASP aus Polen in Brandenburg und Sachsen aufgetreten ist, besteht ein reales Risiko, dass ziehende Wildschweine auch nach Mecklenburg-Vorpommern einwandern. Backhaus zeigt sich, als erstes Bundesland nun diese Barriere errichtet zu haben.
Gleichzeitig kündigt Backhaus an, die Aufwandsentschädigung für erlegte Wildschweine, die sogenannte „Pürzelprämie“, ab dem 1.Dezember 2020 von 25 auf 50 Euro pro erlegtem Stück Schwarzwild zu erhöhen.