Die Futterkosten beeinflussen maßgeblich die variablen Kosten in der Ferkelerzeugung und Schweinemast. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre betrug ihr Anteil an den gesamten variablen Kosten ca. 58 % in der Ferkelerzeugung (Aufzucht bis 30 kg Lebendmasse) und 40 % in der Mast. Die Düngegesetzgebung rückt die Fütterung weiter in den Fokus. Der Futterzukauf macht bei schweinehaltenden Betrieben den Großteil des Nährstoff-Inputs aus – neben dem Zukauf von Tieren, Dünger und Saatgut sowie der Stickstoffbindung durch Leguminosen. In einem mehrjährigen LfL-Projekt lag der Anteil des N-Inputs über Futter am Gesamt-N-Input bei durchschnittlich 57 %.
Futteraufwand bestimmen

Da die Futteraufnahme in der Praxis und im praktischen Versuchsbetrieb nicht gemessen wird, erfasst man in der Regel den Futterverbrauch als Summe von Futteraufnahme und -verlusten. In diesem Zusammenhang sollte vom Futteraufwand (Futter-Input pro kg Zuwachs) und nicht von Futterverwertung gesprochen werden. Das KTBL (2012) gibt für Futterverluste einen Kalkulationswert von 3 %mit einer Spanne von 2 bis 5 % für Sauen und Ferkel beziehungsweise 2 bis 4 % in der Mast an. Allerdings basieren die Werte größtenteils auf alten Aufzeichnungen. Neue, optimierte Trogformen, die Futterverluste senken, werden nicht berücksichtigt.
In einem am Staatsgut Schwarzenau durchgeführten Projekt wurden die Futterverluste über mehrere Jahre untersucht. Die Futterrationen wurden sowohl über Abrufstationen trocken (tragende Sauen) und flüssig (Mast, Ferkelaufzucht) als auch über Breifutterautomaten (Ferkelaufzucht) verabreicht. Hauptkomponenten der Rationen waren Getreide (Winterweizen, Wintergerste), Sojaextraktionsschrot sowie Mineralfutter.

Eine Fragestellung war, wie viel Futter bei verschiedenen Futtertrogformen und -größen sowie Tiergruppen im Güllekanal landet. Um das herauszufinden, wurde in einem Mastabteil das Futter aufgefangen, das durch die Spalten fiel. Hierzu konstruierten die Wissenschaftler einen Holzrahmen mit einem robusten Netz (Siloabdeckgitter), den sie mit Gewindestangen unter Trog und Spaltenelementen aufhängten. Wasser läuft durch die feinen Maschen des Netzes fast vollständig ab, während Futter hängen bleibt und durch die Abteillüftung wie in einem Trockenschrank trocknet, sodass es letztendlich einen Trockenmassegehalt von fast 88 % aufweist. Das Netz wurde während eines Mastdurchganges mehrmals geleert. Im Abteil mit Kurztrog und Sensor betrug der Futterverlust 3,02 % der Vorlagemenge.
In einem weiteren Mastabteil wurden ebenfalls Netze unter zwei Kurztrögen mit seitlich angebrachten Tränken eingebaut. Eine Gummimatte um einen der beiden Tröge half herauszufinden, ob auf den Boden gefallenes Futter gefressen wird oder im Güllekeller landet (mittleres Foto).
Ergebnisse des Versuchs

Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der vier untersuchten Trogformen und -gestaltungen:
- Die seitliche Anbringung der Tränken am Futtertrog reduzierte die Futterverluste um mehr als 40 % (1,72 % versus 3,02 %). Das lässt sich dadurch erklären, dass die Schweine weniger Futter verschleppten.
- Die Gummimatte reduzierte die Futterverluste nochmals deutlich auf 0,68 %.
- Am geringsten waren die Verluste am Langtrog mit Sensor. Auch die Wiederholung in einem Mastdurchgang mit Jungebern zeigte mit unter 0,5 % sehr geringe Verluste. Hier wurden öfters Tiere beobachtet, die sich im Langtrog suhlten. Trotzdem war der Futterverlust in diesem Abteil mit Abstand am geringsten. Anscheinend reduzierte das ausgeglichene Tier/Fressplatz-Verhältnis die Futterverluste. Außerdem können die Schweine das Futter nicht seitlich aus dem Trog räumen, da die Buchtenabtrennung oder die Außenwand des Abteils ihn seitlich begrenzt. Auch Fressplatzteiler sind hier positiv zu bewerten.