
Wien - Einen neuen Ansatzpunkt zur Bekämpfung der auch als Schwarzkopfkrankheit bekannten Histomonose bei Puten und Hühnern
haben Wissenschaftler der Veterinärmedizinischen Universität Wien identifiziert. Wie diese mitteilte, könnte die Krankheit auf einer Symbiose zwischen dem einzelligen Erreger und Bakterien basieren.
Der Erreger Histomonas meleagridis interagiere sowohl im Wirt als auch im Labor intensiv mit Bakterien. Die zugrundeliegenden Mechanismen müssten aber noch aufgeklärt werden. Das Wissen könnte auch dazu verwendet werden, um die entwickelte Impfstrategie zu optimieren. Detailliertere Untersuchungen sollten außerdem helfen, die enormen Unterschiede in der Mortalität und die Manifestation in bestimmten Betrieben zu erklären.
Fadenwurm als wichtigster Übertragungsvektor
Besondere Aufmerksamkeit sollte der Universität zufolge auch demFadenwurmHeterakis gallinarum gewidmet werden. Der im Blinddarm von Haushühnern und Puten lebende Parasit verursache zwar nur eine leicht pathogene Infektion, sei jedoch ein häufiger Träger von Histomonas und dessen wichtigster Übertragungsvektor. Zudem könne der Erreger der Schwarzkopfkrankheit bis zu drei Jahren in den Eiern des Fadenwurms überleben.
Die Histomonose befällt nach Angaben der Universität Truthühner und hühnerartige Vögel. Insbesondere bei Puten führe die Parasitose oftmals zu einem schweren Krankheitsverlauf; generell sei die Erkrankungs- und Sterberate bei infizierten Vögeln sehr hoch und könne bei Puten 100 % erreichen. Allein in Österreich seien der Erkrankung in den letzten Jahren etwa 30 000 Puten zum Opfer gefallen.