Wiesbaden - In Deutschland gibt es immer weniger landwirtschaftliche Betriebe, die Rinder oder Schweine halten, und die betreffenden Tierbestände sind weiter rückläufig. Gemäß den Ergebnissen der jüngsten Viehbestandserhebung des Statistischen Bundesamts (Destatis), gab es zum Stichtag 3. November 2019 hierzulande noch rund 21 100 Landwirte, die mehr als die von der Erfassungsgrenze geforderten 50 Schweine oder zehn Zuchtsauen im Stall hatten. Innerhalb eines Jahres gaben demnach etwa 1 200 Schweineproduzenten beziehungsweise 5,5 % die Erzeugung auf. Seit November 2017 stellte jeder zehnte Schweinehalter die Produktion ein.
Auch in der Rinderhaltung setzte sich der Strukturwandel fort, allerdings wesentlich schwächer als bei der Schweineerzeugung. Insgesamt verringerte sich die Zahl der Rinderhaltungen in Deutschland in den zwölf Monaten bis zum 3. November 2019 um 3 844 oder 2,8 % auf 135 768. Dabei warfen überproportional viele Milchbauern das Handtuch: Von ihnen gaben 2 888 beziehungsweise 4,6 % auf; es verblieben 59 925 Milcherzeuger. Gegenüber November 2017 waren das 5 857 Milchkuhhalter oder 8,9 % weniger, während die Zahl der Rinderhalter insgesamt seither um 7 833 oder 5,5 % gesunken ist.
Ferkelbestand annähernd stabil
Mit der Zahl der Halter nahmen auch die betreffenden Tierbestände zuletzt weiter ab. Der Schweinebestand ging den Wiesbadener Statistikern zufolge gegenüber November 2018 um 519 200 Tiere oder 2,0 % auf 25,93 Millionen Stück zurück. Die zuletzt hohen Schweinepreise dürften den Abbau gebremst haben. Der Zuchtsauenbestand verringerte sich um 2,9 % auf 1,78 Millionen Tiere, was einen neuen historischen Tiefstand bedeutet.
Bei den Ferkeln wurde im Vorjahresvergleich dagegen lediglich eine Abnahme um 0,1 % auf 7,66 Millionen Stück ermittelt. Die höchste Minusrate gegenüber der Vorjahreszählung wurde von Destatis mit 4,7 % auf 4,81 Millionen Stück bei den Jungschweinen festgestellt; der Mastschweinebestand fiel mit 11,65 Millionen Tieren um 1,8 % kleiner aus als zwölf Monate zuvor.
Etwa 100 Schafhalter gaben auf
Der Rinderbestand belief sich den Daten von Destatis zufolge zum 3. November 2018 auf rund 11,64 Millionen Stück; das waren 309 560 Tiere oder 2,6 % weniger als bei der Vorjahreszählung. Die Zahl der Milchkühe ging dabei trotz der relativ hohen Aufgaberate von Haltern unterdurchschnittlich zurück, und zwar um 2,2 % auf 4,01 Millionen Tiere. Anfang November 2017 waren noch gut 187 000 Milchkühe und insgesamt fast 642 000 Rinder mehr in Deutschland gehalten worden.
Deutlich weniger ausgeprägt war der Strukturwandel bei der Schafhaltung; trotz der Wolfsproblematik hielten sich der Rückgang der Halter und des Tierbestandes hier zuletzt in engen Grenzen. Laut den Angaben der Wiesbadener Statistiker nahm die Zahl der Betriebe mit Schafen von November 2018 zu November 2019 nur um etwa 100 oder 1,5 % auf 9 400 ab. Der Schafbestand wurde um 19 000 Tiere oder 1,2 % auf 1,55 Millionen Stück reduziert. Gegenüber November 2017 waren dies 1,8 % weniger, während die Zahl der Schafhalter seither um 5,0 % gesunken ist.